Fenix Toulouse steht für Konstanz. Der Klub aus der südfranzösischen Halbmillionen-Metropole ist seit fast 30 Jahren ununterbrochen erstklassig, tauchte aber nur selten in vorderster Front der französischen Liga auf. In diesem Frühling erreichte Fenix mit Rang vier die beste Platzierung seit 1998. Auf diesem Rang schlossen die Handballer aus Toulouse auch die aktuelle Hinrunde ab und erreichten immerhin ein Remis bei Montpellier HB. Eine Ruhepflaster ist das allerdings nicht. Das Management kreierte unlängst ein Solidaritätstrikot mit der Aufschrift „We Are Toulouse“, um zusätzliche Unterstützung zu generieren. Die Mannschaft soll am 5. Juni in diesem Dress auflaufen – beim letzten Heimspiel gegen US Dunkerque. Es ist so etwas wie eine nachträgliche Aktion zum 60-jährigen Vereinsjubiläum. 1964 erfolgte die Initiative zur Gründung aus einer Luftfahrteinrichtung heraus, den ersten Höhenflug erlebte der Handball in Toulouse Ende der 90er Jahre, als Trainer Claude Onesta und Top-Spieler wie Jérôme Fernandez und Bruno Martini den französischen Pokalsieg feierten.
Ein erfahrener und illustrer Kader
Aktuell hat Fenix Toulouse keinen französischen Nationalspieler, aber genug Strahlkraft, um international erfahrene Kräfte anzulocken. Etwa Erwin Feuchtmann. Der chilenische Rückraumspieler lief für Vereine in sechs europäischen Nationen auf. Darunter befinden sich mit dem HC Aschersleben, TBV Lemgo und VfL Gummersbach drei Stationen in Deutschland. Oder der spanische Spielmacher Niko Mindegia, der seit zwölf Jahren im Ausland aktiv ist und bis zum Frühling mit Wisla Plock in der EHF Champions League unterwegs war. Der Kopf auf der Bank ist Danjiel Andelkovic. Der Serbe kam 2010 als Spieler vom ungarischen Klub Pick Szeged und stieg nach seiner aktiven Laufbahn direkt als Trainer ein. Der 46-Jährige schart drei Landsleute um sich: die beiden Linkshänder Uros Kojadinovic und Uros Mitrovic sowie den Linksaußen Nemanja Ilic, der sogar eine Saison für den FC Barcelona in der EHF Champions League bestritt. Sein jüngerer Positionskollege Teo Jarry sammelte zuletzt wachsende Spielanteile und ist ein Eigengewächs. Vom IK Sävehof wurde Simon Möller transferiert. Der junge Torwart konnte allerdings wegen einer schweren Knieverletzung noch kein Spiel bestreiten. So verpflichtete Toulouse den Tunesier Yassine Belakied als Backup zum erfahrenen Belgier Jef Lettens. Weitere interessante Akteure sind der französische Allrounder Bakary Diallo, der französische Rechtsaußen Edouard Kempf, der portugiesische Halblinke Gonçalo Martins und der schwedische Spielmacher Casper Käll. Letzterer stammt übrigens aus Lund und spielte einst für Lugi HF, dem schwedischen Kooperationspartner der SG Flensburg-Handewitt.