Es gibt bittere Momente im Sport. Einen solchen erlebten die Füchse Berlin Anfang Oktober. Nationalspieler Paul Drux musste seine Karriere im Alter von nur 29 Jahren beenden. Eine weitere schwere Knieverletzung zwang den Füchse-Kapitän zu diesem Schritt. „Ich bin sehr dankbar für das, was ich im aktiven Handball als Spieler erleben und erreichen durfte“, bilanzierte er. „Ich werde mir nach der Reha, gemeinsam mit meiner Familie in Ruhe Gedanken über die nächsten Schritte machen.“ Sehr gut denkbar, dass Paul Drux in irgendeiner Form dem Handball erhalten bleibt. Allgemein war erwartet worden, dass die Berliner auf dem Transfermarkt tätig werden würden, da die Breite im Rückraum für das enorme Pensum in der DAIKIN HBL und in der EHF Champions League nicht sonderlich groß ist. Bislang ist nichts geschehen. Klasse hat die zweite Reihe aber in jedem Fall. Besonders prägend ist Linkshänder Mathias Gidsel, für viele der beste Angriffsspieler der Welt. Auf der anderen Seite entfaltet der dänische Landsmann Lasse Andersson viel Gefahr. Echte Leistungsträger sind auch die deutschen Nationalspieler Fabian Wiede und Nils Lichtlein.
Nachverpflichtungen und Defensivoptionen
Eine nachträgliche Verpflichtung nahmen die Füchse im Herbst für den linken Flügel vor. Nachdem Jerry Tollbring einen Kreuzbandriss erlitten hatte, unterschrieb der 36-jährige Kroate Manuel Strlek bis Saisonende, um den 14 Jahre jüngeren Positionskollegen Tim Freihöfer zu unterstützen. Eine fast identische Altersstruktur gibt es auf dem rechten Flügel, wo Routinier Tobias Reichmann und Hákun West av Teigum bereitstehen. Im Sommer verließ Hans Lindberg, der Rekordtorschütze der DAIKIN HBL, den Klub. Der Schwede Valter Chrintz steht wegen einer langwierigen Verletzung nicht zur Verfügung. Der Österreicher Lukas Herburger kam als weitere Alternative für Abwehr und Kreis, wo der Schwede Max Darj und der Serbe Mijajlo Marsenic ohnehin einen mehr als respektablen Mittelblock abgeben. Dahinter lauert der serbische Keeper Dejan Milosavljev. Keine Frage: Die Füchse haben eine der besten Defensivoptionen überhaupt. „Wir wollen in allen Wettbewerben eine bestmögliche Leistung zeigen und möglichst lang dabei sein“, sagte Trainer Jaron Siewert zum Saisonstart. Im DHB-Pokal sind die Füchse Berlin allerdings im Achtelfinale bei den Rhein-Neckar Löwen ausgeschieden.