Ein letzter Siebenmeter

- SG erzittert sich beide Punkte in Essen

Die SG Flensburg-Handewitt marschiert in der LIQUI MOLY HBL weiterhin vorneweg. Leicht fiel ihr der 29:28 (15:14)-Erfolg bei TUSEM Essen allerdings keineswegs. Es war eine knappe Angelegenheit bis zu den Schlusssequenzen. Die besten Torschützen waren Jim Gottfridsson (8/2) und Gøran Søgard (6).

Mit dem Anpfiff im Sportpark „Am Hallo“ verschwanden die Fragezeichen hinter der Austellung. Hampus Wanne saß auf der Bank, Positionskollege Magnus Jøndal erzielte das erste Tor. Simon Hald spielte am Kreis, Johannes Golla agierte vorerst nur in der 6:0-Abwehr. Mads Mensah bestätigte seine zuletzt gute Form mit einem satten Treffer zum 1:3. Allerdings deuteten zwei Stürmerfouls in kurzer Folge an, dass es schwer werden würde. Essen agierte im Angriff sehr gekonnt, glich nicht nur aus, sondern schaffte beim 5:4 und 6:5 auch zwei Mal die Führung. In einer doppelten Überzahl drehte die SG das Ergebnis. Da musste Jim Gottfridsson einige Minuten pausieren, da ihn eine Hand im Gesicht getroffen hatte. Gøran Søgard kam, kurz darauf auch Alexander Petersson. Johannes Golla hechtete nach einem Abpraller, erwischte ihn und drückte den Ball zum 9:11 in die Maschen. Es fehlten die Torwart-Paraden, weshalb Torbjørn Bergerud noch vor der Pause zwischen die Pfosten schritt. Ein Drei-Tore-Vorsprung schmolz aufgrund von Fehlwürfen wieder. Unmittelbar vor der Halbzeit-Sirene sprang Gøran Søgard hoch, zog aus neun Metern ab und stellte die knappe Führung sicher.

Dramatik bis zum Schluss
Es blieb bei der Schwerstarbeit. Die Essener Akteure rutschten immer wieder durch oder glänzten mit spektakulären Würfen. Beim 18:18 nahm die SG ein Team-Timeout. Eine 5:1-Defensive stellte den Gegner vor neue Aufgaben. Aber von einem norwegischen Doppelpack, erzielt von Magnus Rød und Gøran Søgard, ließen sich die Westdeutschen nicht beeindrucken. 21:20 – es fehlten die Keeper-Aktionen. Benjamin Buric kehrte zurück und zeigte gleich eine tolle Parade. Jim Gottfridsson nahm das Heft in die Hand und düste durch die Abwehr zum 23:26. Eine Vorentscheidung war das aber keineswegs. Die Essener zeigten eine tolle Moral und hatten 30 Sekunden vor Ultimo einen Punkt vor Augen: 28:28! Jim Gottfridsson erarbeitete sich selbst einen Strafwurf. Aber Sebastian Bliß war zum vierten Mal Sieger im besonderen Torwart-Schütze-Duell. Zum Glück war der Ball an die Decke geflogen, sodass die SG weiter angreifen durfte. Dieses Mal wurde Magnus Rød auf Kosten eines Siebenmeters gestoppt. Ein Fall für Hampus Wanne, der tatsächlich verwandelte. Der TUSEM brachte noch einen Distanzwurf auf das SG Gehäuse, doch der Abpfiff ertönte, bevor der Ball die Linie überschritten hatte. Erleichtert fielen sich die Nordlichter in die Arme.

TUSEM Essen – SG Flensburg-Handewitt   28:29 (14:15)
TUSEM Essen:
Fuchs (2 Paraden, 19.-30.), Bliß (9/4 Parade) – Beyer (7/4), Rozman, Durmaz, Becher, Ignatow (1), Szczesny (2), Müller (6), Firnhaber (1), Seidel (1), Morante (4), Klingler (1/1), Wolf, Ingenpass, Zechel (5)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (2 Paraden), Bergerud (1 Parade, 25.-45.) – Golla (3), Hald (1), Svan (1), Wanne (3/3), Jøndal (3), Steinhauser, Mensah (1), Søgard (6), Gottfridsson (8/2), Petersson (1), Rød (2)
Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich (Berlin); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Seidel 4, Müller 2 – Hald 2, Mensah 2, Svan 2); Siebenmeter: 5/5:9/5 (Bliß hält zwei Mal gegen Wanne und Gottfridsson); Zuschauer: 0
Spielverlauf: 0:2 (3.), 1:3 (7.), 3:3 (10.), 5:4 (12.), 6:5 (13.), 6:7 (16.), 8:8 (19.), 9:9 (21.), 9:11 (23.), 10:13 (25.), 13:13 (28.), 14:14 (30.) – 15:16 (32.), 17:17 (35.), 18:18 (36.), 18:20 (40.), 20:20 (42.), 21:20 (43.), 21:23 (47.), 23:24 (49.), 23:26 (51.), 25:26 (54.), 26:28 (58.), 28:28 (60.)