Ein 6:0-Lauf ins Glück

- SG ringt Eulen mit 29:26 nieder

Das war eine schwere Geburt. Erst im Schlussspurt behauptete sich die SG Flensburg-Handewitt gegen die Eulen Ludwigshafen. Nach dem 29:26 (16:15) verbesserte sich der deutsche Meister in der LIQUI MOLY HBL auf 15:5 Punkte. Das ist Platz zwei.

Vorne stimmte die Effizienz. Ein Anspiel landete bei Kreisläufer Johannes Golla, der zum 4:2 verwandelte. Erst im fünften Angriff unterlief dem deutschen Meister der erste Fehler. Niels Versteijnen kam wieder als Vollstrecker von der Siebenmeter-Linie zum Zug. Marius Steinhauser rannte einen Gegenstoß zum 10:7. Insgesamt ergaben sich aber zu wenige Balleroberungen. Die Eulen aus Ludwigshafen zeigten eine gute Spielführung, überraschten die SG häufiger mit ihren Abschlüssen, und blieben stets auf Tuchfühlung. Nach dem 11:10 erhoben sich die Zuschauer von ihren Sitzplätzen. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Aber weder diese moralische Rückendeckung, noch die Versuche mit einer 5:1-Abwehr fruchteten. Auch ein Torwartwechsel – Torbjørn Bergerud für Benjamin Buric – brachte bis zur Pause nichts ein.

6:0-Lauf rettete die SG
Der zweite Durchgang begann gar nicht gut. Es dauerte geschlagene fünf Minuten, ehe die SG zum ersten Erfolgserlebnis kam: Niels Versteijnen versenkte einen Strafwurf. Plötzlich hieß es 19:21. Das Publikum hatte ein feines Gespür: Die Mannschaft brauchte Unterstützung. Nach einem Foul mit anschließendem Gerangel sah Jannik Hofmann den roten Karton, Magnus Rød kassierte eine Zeitstrafe. Auf dem Spielfeld war kurzzeitig Platz, den Jim Gottfridsson zum Ausgleich nutzte. Der Durchbruch war es nicht. Im Gegenteil: Beim 22:25 musste die erste Heimniederlage befürchtet werden. Doch im Schlussspurt entfaltete die SG viel Dynamik und drehte mit einem 6:0-Lauf die Partie. Anders Zachariassen schaffte vom Kreis das Remis, Magnus Jøndal glänzte vom linken Flügel zum 26:25. Dann brach Jim Gottfridsson durch, ehe Gøran Johannessen die Sieger-Party einleitete. Die Eulen waren zwölf Minuten ohne Tor geblieben.

SG Flensburg-Handewitt – Eulen Ludwigshafen 29:26 (16:15)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (6 Paraden), Bergerud (26.-46., 3 Paraden) – Golla (3), Hald, Svan, Jeppsson, Jøndal (5), Steinhauser (3), Versteijnen (4/4), Zachariassen (2), Johannessen (4), Gottfridsson (5), Rød (3)
Eulen Ludwigshafen: Tomovski (8/1 Paraden) – Stüber (2), Dietrich (2), Scholz (1), Haider (1), Falk (2), Hofmann (1), Durak, Mappes (2), Müller (7), Neuhaus (4/4), Dippe (1), Valiullin (3)
Schiedsrichter: vom Dorff/ vom Dorff (Kaarst).); Zeitstrafen: 2:12 Minuten (Rød 2 – Haider 4, Stüber 2, Dietrich 2, Hofmann 2, Dippe 2); Siebenmeter: 6/4:4/4 (Steinhauser trifft Pfosten, Versteijnen verwirft gegen Tomovski); Zuschauer: 6119
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (2.), 4:2 (7.), 5:3 (8.), 6:4 (12.), 6:6 (12.), 7:7 (14.), 10:7 (18.), 10:9 (20.), 12:10 (23.), 13:12 (25.), 15:13 (27.), 16:14 (29.) – 16:17 (35.), 18:18 (37.), 19:19 (39.), 19:21 (40.), 21:21 (42.), 22:22 (44.), 22:25 (47.), 28:25 (59.), 28:26 (59.)