Sport-Fans wissen um die große Handball-Tradition in der 60.000-Einwohner-Stadt im Großraum von Budapest. Tatabanya KC wurde bereits 1942 gegründet und errang einige Dekaden später sogar vier ungarische Meisterschaften und etliche weitere Spitzenplatzierungen. In den letzten vier Dekaden bestimmten allerdings andere Klubs den ungarischen Handball, die Ballwerfer aus Tatabanya verschwanden aber nie von der großen Bühne. 2010 streute sich der „Vize“ ein, die letzten beiden Spielzeiten wurde man jeweils Dritter. Unter der Regie von Sportdirektor Laszlo Marosi, der einst für den TBV Lemgo agierte, wurden die professionellen Strukturen ausgebaut. Ein wichtiger Mosaikstein: Rechtzeitig zur Handball-Europameisterschaft 2022 wurde eine 6200 Zuschauer fassende Multifunktionsarena eingeweiht.
Der Kader der ungarischen Nummer drei
MOL Tatabanya KC hat Profis aus zehn verschiedenen Nationen unter Vertrag. Die Erwartungen wachsen. Auf der Trainerbank löste nach nur einem halben Jahr Cristian Ugalde den Serben Dejan Djukic ab. „Ich werde dem Verein ewig dankbar sein, dass er mir vertraut, denn Tatabanya ist ein aufregendes Projekt“, sagte der 36-jährige Spanier bei seiner Präsentation. Der ehemalige Linksaußen gewann einst mit Barcelona zwei Mal die EHF Champions League und mehrere Medaillen mit dem spanischen Nationalteam. Platzhirsch auf seiner Position ist nun der aus Nantes geholte Franzose Baptiste Damatrin. Im linken Rückraum sollen neben dem deutschen Ex-Nationalspieler Christian Dissinger der Tscheche Matej Havran und der Pole Damian Przytula die Tore werfen. Als Spielmacher wurden der Franzose Sadou Nantzi und der Brasilianer Patrick Lemos verpflichtet. Zudem mischt mit Marko Eklemovic ein erst 17-jähriges Riesentalent mit. Und im rechten Rückraum wurde für den kroatischen Goalgetter Mateo Maras der Serbe Milan Golubovic vom RK Vojvodina verpflichtet. Am Kreis und in der Abwehr gibt nun der Spanier Ignacio Plaza Jimenez, einst im Aufgebot vom SC Magdeburg und den Füchsen Berlin, den Ton an – zusammen mit dem eingebürgerten Kroaten Petar Topic. Auf dem rechten Flügel gibt es gar drei Kandidaten, von denen auch mal einer auf der anderen Seite aushilft: der eingebürgerte Spanier Pedro Rodriguez Alvarez, der ungarische Nationalspieler Bence Krakovszki und der Japaner Yuga Enomoto. Und im Tor stehen mit Laszlo Bartucz und Kapitän Marton Szekely zwei ungarische Routiniers.