Zwei Stunden vor dem Anpfiff traf das Gros der SG Fans an der Arena ein. Bei einem Marsch durch den Volkspark brachten sie sich schon einmal in Stimmung. „Ole, ole, super Flensburg, Flensburg-Handewitt“, donnerte es wenige Momente vor dem Anpfiff aus einer Ecke, nachdem die Mannschaft bei Lichtshow und aufsteigenden Feuerkegeln eingelaufen war. Zwei Paraden von Kevin Møller, dann das erste Tor von Emil Jakobsen per Dreher – das Spiel begann gut für die SG, die zunächst – bis auf das 4:5 – immer einen Treffer vorlegte. Dann setzte sich Lasse Møller durch und warf das 9:7. Riesige Begeisterung in der Fan-Ecke, die noch größer wurde als Jim Gottfridsson auf 14:11 erhöhte und dem Anhang eine jubelnde Faust spendierte. „Einmal Flensburg, immer Flensburg!“, schallte ihm entgegen. Die SG war gut in der Partie, hatte sogar zwei Mal die Chance, auf vier Tore davonzuziehen. Obwohl Kevin Møller einen Strafwurf parierte, schritt der SG Clan mit nur einem äußerst knappen Pausenvorsprung in die Kabine.
Keine Entscheidung nach 60 Minuten
Was die Halbzeit-Analyse wohl ergab? Die ersten beiden Erfolgserlebnisse des zweiten Durchgangs gingen an die Melsunger, die plötzlich vornelagen. Auf Kevin Møller war Verlass. Mit diesem Rückhalt konnte die SG wieder Führungen markieren. Allerdings hieß es nach zwei Siebenmetern 23:21 für die Nordhessen. In einer Auszeit sorgte der Anhang für den emotionalen Schulterschluss. Die SG agierte nun mit sieben Feldspielern. Blaž Blagotinšek erzielte den Ausgleich, Niclas Kirkeløkke bejubelte sogar die 24:23-Führung. „Das Sieben-gegen-Sechs-Spiel hat uns zurückgebracht“, registrierte Aleš Pajović. Es war nun ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen. Einmal hatte die SG die Chance, auf zwei Toren davonzuziehen, um kurz darauf mit 27:28 zurückzuliegen. Jim Gottfridsson, in seinem letzten Final Four für die SG, marschierte mit aller Energie durch. 28:28! Als dann Kevin Møller den nächsten Ball hielt, hatte der Titelverteidiger sogar die Möglichkeit den entscheidenden Treffer zu setzen. Es reichte nicht ganz – es war zum Haareraufen!