Für die Außenstehenden war es schlichtweg Werbung für den Handball. Für die Beteiligten war das 31:31-Remis der SG bei den Rhein-Neckar Löwen allerdings hauptsächlich eine große Nervenangelegenheit. Zum Beispiel die Halbzeit. „Im ersten Impuls war ich stinksauer“, erzählt Maik Machulla. „Ich weiß aber auch, was die Jungs in den letzten Wochen geleistet haben.“ Also fiel die Kabinenansprache des SG Trainers moderat aus – und es reichte noch für einen Zähler. Und wie ist die personelle Lage nach dem Mannheim-Trip? Wenig verändert. Magnus Rød war zwar körperlich sehr müde, im Kopf zum Glück nicht. Schlechter sieht es indes um Gøran Søgard aus. Er stellte sich am Sonntag in den Dienst der Mannschaft, nach einer knappen Viertelstunde stoppten ihn allerdings Leisten-Beschwerden. Besser ist es bislang nicht geworden. Neben der verbliebenen Rückraumachse soll Magnus Holpert diesmal mehr eingesetzt werden. „Er zeigt in jedem Training, dass er eine Bereicherung für das Team ist“, lobt Maik Machulla. „Als er am Sonntag kurz in die Partie kam, war er nicht hektisch.“
Gegen eine homogene Mannschaft
Etwas mehr Vorarbeit als sonst hatte das Trainer-Team mit dem Gegner. TUSEM Essen fehlte die letzten sieben Spielzeiten in der LIQUI MOLY HBL, sodass für die Analyse nicht auf einen Grundstock zurückgegriffen werden konnte. Maik Machulla war durchaus angetan von dem, was er sah. „Das ist eine homogene Mannschaft, aus der niemand heraussticht und die leidenschaftlich deckt“, sagt der SG Coach. „Die Essener spielen einen erfrischenden Ball. Ihnen merkt man an, dass sie stolz sind, in der ersten Liga dabei zu sein.“ Ein großer Unterschied: Die Westdeutschen bestritten das letzte Spiel vor zwölf Tagen, die SG befindet sich im Rhythmus der englischen Wochen. Für Maik Machulla ist ein Angriff mit sieben Feldspielern eine Option, um etwas Kräfte zu sparen. Er fordert: „Wir müssen auf dem Spielfeld direkt Präsenz zeigen und wollen unbedingt die beiden Punkte in Flensburg behalten.“