Oscar, Ystads IF und die SG spielen in der EHF European League gegeneinander. Wie waren deine Gedanken, als diese Partie feststand?
Oscar Carlén: Als wir in der Staffel B eingeordnet waren, hatte ich nur gehofft, dass Flensburg in unsere Gruppe kommt. Als es dann wirklich so kam, habe ich mich nur gefreut. Nicht weil es eine einfache Aufgabe für uns wird, sondern weil die SG so ein interessanter Gegner ist – für mich persönlich und auch für Ystad. Immerhin kommt Jim Gottfridsson in seine Heimatstadt. Außerdem können wir darauf hoffen, nicht 1200 Fans im Rücken zu haben, sondern ein ausverkauftes Haus mit 2700 Zuschauern zu bekommen.
Wie schätzt du die Gruppe ein?
Oscar Carlén: Auf den Staffelsieg dürfte die SG der Favorit sein. Eine sehr starke Mannschaft hat auch PAUC Handball mit zahlreichen französischen Nationalspielern. FTC Budapest hat sich verstärkt. Für Benidorm, Valur und uns geht es wohl nur um den vierten Platz, der noch für die Playoffs berechtigt.
Von 2008 bis 2011 spieltest du für die SG. Dann warst du zum HSV Hamburg gewechselt, kamst da aber wegen einer schweren Blessur nie zum Einsatz. Wie ist es dir seitdem ergangen?
Oscar Carlén: 2013 kehrte ich zurück nach Schweden. Ich hatte meine Karriere nach der Knie-Verletzung beendet. Zwei bis drei Jahre hatte ich praktisch nichts mit Handball am Hut. Ich studierte und vermarktete zusammen mit Tobias Karlsson und Patrik Fahlgren Sportversicherungen. Wir drei sind immer noch Gesellschafter dieses Unternehmens. 2017 wurde ich Assistent bei Ystads IF, vor zwei Jahren dann Trainer.
Und im Frühling wurde dein Klub sogar schwedischer Meister…
Oscar Carlén: Ystad hat lange gewartet, es war der erste Titel seit 30 Jahren. Es war ein großer Moment für unsere kleine Stadt, die nur 30.000 Einwohner zählt. Eine Besonderheit ist auch, dass drei Väter von der heutigen Generation 1992 die Meisterschaft feierten, darunter mein Vater. Ich sah damals häufiger Bilder und Videos. Vor Augen habe ich, wie Trainer Kent-Harry Andersson auf der Feier Gitarre spielte.