Die Sache mit den Kleinigkeiten

- SG verlor in Schlussphase beide Zähler

Die Sonderzug-Aktion wurde nicht mit zwei Punkten garniert. Die SG Flensburg-Handewitt kassierte die erste Auswärtsniederlage in der DAIKIN HBL. Sie verlor bei der TSV Hannover-Burgdorf mit 30:31 (15:15). Die besten Torschützen für die SG waren Emil Jakobsen (9/3) und Johan Hansen (6).

In fremde Hallen laufen Johannes Golla und Co. häufig ein, aber selten können sie sich über einen so schönen Anblick freuen. 650 Fans waren mit dem Sonderzug eingetroffen und hatten einen großen Teil des Oberranges erobert. Mit Luftballons, Fahnen und bester Stimmung empfingen sie ihre Fans. Vielleicht war die Kulisse zu eindrucksvoll, denn die ersten Minuten agierte der Angriff fehlerhaft. Nach exakt vier Minuten glückte Simon Pytlick der erste Treffer. Die „Recken“ hatten ein 3:0 vorgelegt. Dann formierte sich die SG Deckung mit Blaz Blagotinsek und Johannes Golla. Kevin Møller feierte erste Paraden. Johan Hansen brillierte an alter Wirkungsstätte, brachte die SG mit 5:4 in Führung und erzielte beim 10:8 bereits sein fünftes Tor. Nicolej Krickau wechselte in seinem Rückraum viel. Dann tauchte Lukas Jørgensen am Kreis und in der Abwehr auf. Der Däne erhöhte per Gegenstoß auf 11:8. Die Bank von Hannover nahm früh ihr zweites Team-Timeout und kehrte zurück in die Partie. Die SG hatte nun in Mads Mensah ihren auffälligsten Offensivspieler. 

Ein Wechselbad der Gefühle
Zur Pause war alles offen. Mit Spannung und Vorfreude blickte der große Anhang auf die zweite Hälfte. Es ging nun Schlag auf Schlag, da war eine gute Treffsicherheit gefragt. Die hatte Emil Jakobsen, der von der Siebenmeter-Linie und dann vom linken Flügel traf. 19:18 für die SG! Das Momentum änderte sich ständig. Der ehemalige SG Rechtsaußen Marius Steinhauser konterte zum 21:19 für die „Recken“. Dann trat Benjamin Buric zwischen die Pfosten und hatte gleich ein paar gute Aktionen. Eine Dreier-Serie vollendete Emil Jakobsen zum 22:21 für die Gäste. Es ging hin und her. Die „Recken“ legten zwei Tore vor, die SG interpretierte die Deckung nun offensiver. Beim 28:28-Ausgleich donnerte der Jubel im Oberrang. Simon Pytlick erzielte sogar das 30:29. Alles schien möglich. Doch die letzten Minuten haderte die SG mit Wurfpech. Für Hannover erzielte Justus Fischer das 31:30. Aber noch waren es 41 Sekunden. Lukas Jørgensen brachte den Ball tatsächlich im Gehäuse unter, wurde aber zurückgepfiffen. Ein letzter Freiwurf war eine undankbare Aufgabe für Lasse Møller. Er warf gut, der Keeper hielt – und dann feierten alle, die den Niedersachsen die Daumen gedrückt hatten. 

TSV Hannover-Burgdorf – SG Flensburg-Handewitt    31:30 (15:15)
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (7 Paraden), Birlehm (3 Paraden) – Nyfäll, Poulsen, Uscins (8), Steinhauser (7/1), Kulesh (4), Strmljan, Edvardsson, Stutzke (1), Hanne (1), Solstad (3), Fischer (5), Feise, Büchner (2) 
SG Flensburg-Handewitt: Buric (5 Paraden, ab 38.), K. Møller (7 Paraden) – Pytlick (4), Golla (1), Kirkeløkke (3), Mensah (4), Gottfridsson (1), Jørgensen (1), Hansen (6), Jakobsen (9/3), Smits, Blagotinsek, L. Møller (1)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg); Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Steinhauser 2, Fischer 2 – Blagotinsek 2); Siebenmeter: 1/1:3/3; Zuschauer: 9900 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:0 (4.), 4:1 (5.), 4:5 (12.), 6:6 (15.), 7:7 (16.), 7:9 (19.), 8:11 (22.), 11:11 (26.), 12:13 (28.), 14:14 (29.) – 17:16 (32.), 18:17 (33.), 18:19 (36.), 21:19 (37.), 21:22 (39.), 23:22 (42.), 25:23 (44.), 26:25 (46.), 28:26 (51.), 28:28 (53.), 29:30 (56.), 30:30 (57.)