Null Punkte und der schlechteste Angriff der stärksten Liga der Welt – der Gast aus Potsdam kommt nicht unbedingt mit den besten Referenzen in den hohen Norden. So sind solche Sätze naheliegend: „Wir haben die Pflicht zu gewinnen“ oder „Eine Riesenchance, wieder in die Erfolgsspur zu kommen“. Die Analyse zeigt aber auch, dass Potsdam über eine stabile Abwehr verfügt. „Diese“, betont Nicolej Krickau, „macht es dem Angriff nicht so einfach – und auch nicht dem Tempo-Spiel.“ Dieses wurde in der Nachbetrachtung der 24:33-Niederlage bei der MT Melsungen näher beleuchtet. Warum konnte die SG in Kassel nicht wirklich Fahrt aufnehmen? Frust nach Misserfolgen in der Abwehr, ein dadurch verzögertes Umschalten in den Angriff sowie ein reduziertes Rotationspotenzial im Rückraum nennt der SG Coach als Ursachen.
Eine etwas andere Trainingswoche
Da unter der Woche kein Spiel war, konnte das Trainer-Team den Auftritt in Nordhessen ausgiebiger analysieren als sonst. Die Mannschaft sollte ein ausführliches Feedback bekommen, zumal am 19. Dezember das Viertelfinale im DHB-Pokal auf dem Programm steht – abermals bei der MT Melsungen. Es wurde etwas intensiver als sonst trainiert, ehe seit dem gestrigen Mittwoch der Fokus voll auf Potsdam gerichtet ist. „Das ist eine Mannschaft mit jungen und frischen Spielern sowie einem großen Potenzial“, findet Nicolej Krickau. „Wir haben uns mit jedem einzelnen Spieler beschäftigt, da wir gegen diese Mannschaft noch nie gespielt haben.“ Der Coach möchte sehen, dass sein Team auf jeder Position in puncto Intensität und Effektivität Vorteile erzielt und Fortschritte im Entwicklungsprozess macht. Jim Gottfridsson ist wieder gesund, dafür kränkelt Lasse Möller. Wenn der Däne ausfällt, soll Oskar Czertowicz aufrücken. Thilo Knutzen, der andere Youngster, ist ohnehin eingeplant. Mads Mensah ist nach seinem verletzungsbedingten Ausscheiden am letzten Freitag wieder im Kader, soll aber möglichst geschont werden.