Die Moral ist intakt

- SG zeigte nach Fehlstart eine Vorstellung mit Herz

Im ersten Viertelfinale der EHF Champions League unterlag die SG Flensburg-Handewitt dem FC Barcelona mit 29:33 (13:18). Das Rückspiel wird am nächsten Donnerstag um 18.45 Uhr im „Palau Blaugrana“ angepfiffen. Die besten Torschützen waren Emil Jakobsen (9/4), Johannes Golla (5) und Gøran Søgard (5).

Königliche Stimmung herrschte schon vor dem Anpfiff in der prächtig besetzten „Hölle Nord“. Von der Nordtribüne donnerte es: „Einmal Flensburg, immer Flensburg, hey, hey!“ Die Startaufstellung stellte sich von selbst auf, während Barca mit den Rückraumassen Dika Mem, Luka Cindric und Timothey N`Guessan gleich kräftig wirbelte. Nach nur 1:45 Minuten hieß es 0:3. Das 1:6 fiel, als der komplette SG Mittelblock eine Zeitstrafe abbrummte. Und beim 2:9 nahm Maik Machulla sein erstes Team-Timeout – nach noch nicht einmal zehn Minuten. Benjamin Buric rückte nun in den Kasten und sorgte mit einem gehalten Siebenmeter für ein kleines Feuerwerk. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Die Unterstützung der Zuschauer war da. Allmählich gewann die Abwehr an Stabilität, die Chancen-Verwertung besserte sich. Als Gøran Søgard einen Gegenstoß zum 6:11 einlochte, hatte die SG erstmals zwei Treffer in Folge erzielt. Lasse Svan, der Kapitän, ging voran und brachte seine Farben auf 11:15 heran. Teitur Einarsson stellte mit einem sehenswerten Unterhandwurf den 13:18-Pausenstand her.

16 Tore in der zweiten Hälfte
Nach nur 29 Sekunden kam Johannes Golla am Kreis frei zum Wurf und erzielte das erste Tor nach dem Wiederbeginn. Doch auch der Auftakt der zweiten Hälfte war keine Sache für die SG. Plötzlich hieß es 15:22. Was man den Hausherren aber anrechnen musste: Sie steckten nie auf und kombinierten gut. Begünstigt durch einige Paraden von Benjamin Buric bekam die SG wieder Oberwasser. Emil Jakobsen netzte zwei Konter in Folge ein. Da hieß es nur noch 22:25. Das Fünkchen Hoffnung auf ein gutes Ergebnis glühte längst wieder. Was wohl passiert wäre, wenn die Hausherren wenig später auf zwei Treffer verkürzt hätten? Stattdessen ärgerte man sich über einen Abpraller, der bei Barca landete und zum 25:30 einschlug. Auf der letzten Felge ackerten die Spieler, zeigten viel Konsequenz. 16 Tore in einer Halbzeit gegen diesen Weltklasse-Klub sind gewiss eine stolze Bilanz. Letztendlich war es aber kein Sieg und auch kein Unentschieden, sondern – angesichts des Fehlstarts – ein passables Ergebnis, das die Zuschauer mit stehenden Ovationen und Gesang garnierten. Das hatte sich die Mannschaft redlich verdient.
 

SG Flensburg-Handewitt – Barça 29:33 (13:18)
SG Flensburg-Handewitt:
Buric (8/1 Paraden, ab 10.), Møller – Golla (5), Hald, Svan (4), Mensah (1), Søgard (5), Gottfridsson (2), Jakobsen (9/4), Einarsson (3)
Barça: Perez de Vargas (10 Paraden), Maciel (bei einem 7m) – Mem (6), Arino (1), Janc (2), N`Guessan (2), Gomez Abello (5/3), Petrus, Cindric (2), Fernandez Perez (2), Makuc (1), Langaro (1), Benali (8), Richardson (3), Zein
Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Hald 4, Golla 2, Søgard 2 – Arino 2, Fernandez Perez 2, Langaro 2, Benali 2); Siebenmeter: 4/4:4/3 (Buric hält gegen Gomez Abello); Zuschauer: 5066
Spielverlauf: 0:3 (2.), 1:6 (6.), 2:9 (10.), 4:10 (16.), 6:11 (18.), 7:14 (20.), 8:15 (22.), 11:15 (27.), 12:18 (30.) – 14:18 (31.), 14:20 (32.), 15:22 (36.), 17:24 (39.), 19:24 (42.), 20:25 (43.), 22:25 (46.), 23:27 (48.), 25:28 (52.), 25:30 (55.), 26:31 (56.), 28:31 (57.), 29:32 (59.)