Als 2012 die „Qatar Sports Investments“ als Hauptgeldgeber bei Paris Saint-Germain einstieg und der katarische Geschäftsmann Nasser Al Khelaifi zum PSG-Präsidenten gekürt wurde, sollten neben den Fußballern auch die Handballer nach den europäischen Sternen greifen. Doch die Hauptstadt-Ballwerfer laufen dem ganz großen Coup weiterhin hinterher. Zwischen 2016 und 2018 glückten ein dritter, ein zweiter und wieder ein dritter Platz – der Goldpokal steht noch nicht in der Vereinsvitrine. Im letzten Frühjahr verpasste PSG gar die Endrunde, scheiterte schon im Viertelfinale der VELUX EHF Champions League. Die überraschend deutliche 24:34-Hinspielpleite bei KS Vive Kielce ließ sich nicht mehr reparieren. „Nun wird unsere Saison anhand dieser 60 Minuten beurteilt“, stöhnte ein enttäuschter Trainer Raul Gonzales.
Der größte Etat des Handballs
Die sechste französische Meisterschaft in den letzten sieben Jahren und der nationale Pokal konnten diese Schmach nur bedingt tilgen. Sofort wurden Gerüchte laut, dass Katar den PSG-Handballern den Geldhahn zudrehen könnte und der Niedergang droht. Der Abgang von Uwe Gensheimer zu den Rhein-Neckar Löwen oder die Verpflichtung von Sander Sagosen durch den THW Kiel ab Sommer 2020 fütterten die Spekulationen. Aber es geht weiter mit einem Etat von rund 17,5 Millionen Euro und der Jagd nach der höchsten europäischen Trophäe. Mit dem französischen Nationaltorwart Vincent Gerard und dem isländischen Dauerbrenner Gudjon Valur Sigurdsson landeten auch wieder renommierte Ballwerfer in der französischen Metropole. In die aktuelle Gruppenphase war PSG mit vier Siegen gestartet, ehe beim 32:36 in Barcelona ein stärkerer Gegner gefunden wurde. Allerdings hatten die Pariser einige Verletzungssorgen. Ihre Asse Mikkel Hansen und Sander Sagosen meldeten sich erst beim jüngsten 37:24-Kantersieg über Aalborg zurück. Lediglich der ehemalige SG Kreisläufer Henrik Toft Hansen laborierte noch an einer Gehirnerschütterung.