Die Abwehr als Sorgenkind

- SG verliert bei GOG mit 32:40

Ein Sieg war in der aktuellen Situation nicht unbedingt zu erwarten. Ohne die drei Stützen der Defensive verlor die SG Flensburg-Handewitt auch ihren zweiten Test. Das Endergebnis von 32:40 (17:21) bei GOG Gudme fiel dann allerdings doch klarer aus als befürchtet.

Zwei grundsätzliche Tendenzen trafen zusammen und führten zu dem klaren Resultat. GOG war kurz vor dem Start der dänischen Liga bereits auf einem anderen Level, während die SG in ihrem zweiten Test auf den kompletten Mittelblock verzichten musste. „Normalerweise decken wir im 6:0-System sehr kompakt, aber jetzt fehlt uns die Größe und vor allem die Erfahrung“, erklärte SG Coach Maik Machulla. „Gøran Søgard deckt in der norwegischen Nationalmannschaft im Zentrum, allerding mit einem ganz anderen Stil. Lasse Møller ist zwar groß, hat aber noch nie im Innenblock verteidigt.“ Die SG versuchte es deshalb mit einem 4:2-System, um die Wege des Ex-Burgdorfer Morten Olsen zu stören. Das klappte nicht. Aber für die 6:0-Alternative mangelte es offenbar am Glauben. Der dänische Gegner schlug ein hohes Tempo an. „Manchmal dachte ich, wir sollten das weiße Handtuch werfen“, stöhnte Maik Machulla. „Wir müssen an so vielen Fronten arbeiten, dass ich mir wirklich Sorgen mache.“

Wiedersehen in schwerer Phase
Mads Mensah warf sein erstes Tor im SG Dress, musste dann aber kürzer treten, weil es an der Wade zwickte. Magnus Holpert erhielt mehr Spielanteile als ursprünglich geplant. Und Marius Steinhauser tauchte sogar im rechten Rückraum auf. Lasse Møller erzielte an alter Wirkungsstätte fünf Tore, hatte sich aber ein anderes Spiel gewünscht. Bessere Laune hatten zwei alte Bekannte im GOG-Trikot. Søren Haagen, zur Jahrtausendwende bei der SG, steht auch mit 46 Jahren noch im Tor. Erst jetzt wechselte Anders Zachariassen nach Fünen. „Es war hammerkomisch, aber irgendwie auch geil“, sagte der Kreisläufer. „Die SG werde ich nie vergessen, diese Zeit war ein großer Teil meines Lebens.“ Kurz danach brachen die ehemaligen Teamkameraden zum Trainingslager nach Juelsminde auf. „Das ist die schwierigste Phase, seitdem ich da bin“, bilanzierte Maik Machulla. „Wir hatten uns gefreut, dass es wieder losging, doch dann folgten ständig Rückschläge. Das Wichtigste ist nun, dass wir positiv bleiben. Wir werden viel reden und uns gegenseitig unterstützen.“


Statistik: Buric, Bergerud – Gorpishin (2), Svan (1), Wanne (2), Jøndal (1), Steinhauser (6), Mensah (1), Søgard (4), Gottfridsson (3), Holpert (2), Semper (5), Møller (5)