Es ist nicht lange her, dass sich die SG Flensburg-Handewitt und der VfL Gummersbach gegenüberstanden. Es war am 15. Februar, als sich die SG in der „Hölle Nord“ mit 35:30 behauptete. Und nur vier Tage zuvor war dieser Bundesliga-Partie die Hauptrunden-Paarung in der EHF European League vorausgegangen. Die Nordlichter siegten im Oberbergischen mit 36:31. Auf der internationalen Bühne gab es zwischen beiden Teams zwei weitere Vergleiche: Es waren die Endspiele im 2012 letztmals ausgetragenen Europacup der Pokalsieger. Die SG gewann den „Pott“. Der VfL Gummersbach trat für zwölf Jahre europäisch nicht mehr in Erscheinung und musste viele weitere Rückschläge verdauen. Im Sommer 2019 war man nicht mehr der Bundesliga-Dino sondern Zweitligist. Inzwischen sieht es wieder besser aus. 2022 gelang die Rückkehr ins Handball-Oberhaus. Und mit dem jüngsten sechsten Platz betrat der VfL wieder die europäische Bühne.
Der Kader des VfL Gummersbach
Im aktuellen VfL-Aufgebot stehen drei ehemalige SG Akteure. Kentin Mahé wurde 2018 mit der SG deutscher Meister und spielte die letzten sechs Jahre im ungarischen Veszprém. Nun lenkt der Franzose als Routinier den VfL-Angriff. Neben ihm steht oft Teitur Einarsson. Der isländische Rückraum-Linkshänder wechselte im Sommer direkt von der SG nach Gummersbach. Und dann ist da noch Lukas Blohme: Der inzwischen 30-jährige Rechtsaußen hatte seinen ersten Profi-Vertrag bei der SG, ging dann aber in den Westen. Der VfL hat sein altes Standing in der Handball-Szene zurück. Der Traditionsklub stellte sieben Spieler für die Weltmeisterschaft ab und vermeldet stetig eine ausverkaufte Schwalbe-Arena. Als sportlicher Baumeister gilt Gudjon Valur Sigurdsson. Der isländische Trainer verlängerte im November bis 2027. „Für mich ist diese Vertragsverlängerung auch ein Zeichen an den Verein und eine Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, betonte VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Ganz rund lief es in den letzten Monaten allerdings nicht: Aufgrund einiger Verletzungen reichte es bislang nur für das Mittelfeld. Neben Kentin Mahé erwischte es auch Rückraumakteur Julian Köster, der erst im Dezember wieder einsatzbereit war. Inzwischen zeigt er wieder Bestform.