Mit sieben Siegen in Folge stürmte die SG Flensburg-Handewitt an die Spitze der DAIKIN HBL. Bevor es in eine Woche der Länderspiele geht, soll diese Serie mit einem weiteren Erfolg bestätigt werden. Anwurf gegen den HC Erlangen ist am Sonntag in der GP JOULE Arena um 18 Uhr.
Der HC Erlangen ist wesentlich besser aus den Startlöchern gekommen als in der letzten Saison. Da beendeten die Franken die Hinrunde mit nur fünf Punkten und sicherten sich den Klassenerhalt erst am letzten Spieltag. Jemand, der den aktuellen Aufschwung personifiziert, ist ein gebürtiger Flensburger. Marek Nissen wechselte im Sommer 2024 vom TuS N-Lübbecke in den Süden, warf sich in den letzten Wochen zum Goalgetter und verlängerte vor Kurzem seinen Vertrag bis 2028. „Ich fühle mich privat und sportlich sehr wohl in Erlangen und kann mir gut vorstellen, noch lange hier zu leben und mit dem Verein viel zu erreichen“, sagt der 24-Jährige, der einst dem SG Nachwuchsbereich angehörte. Er und seine Teamkollegen standen kurz vor dem Saisonstart auf dem Schlossplatz von Erlangen, wo ihr Klub die Fans zur mittlerweile traditionellen Saisoneröffnung eingeladen hatte. Alle waren sich einig: Eine solch nervenaufreibende Saison wie die letzte soll sich nicht wiederholen. Die magere sportliche Ausbeute hatte gleich zwei Trainerwechsel ausgelöst. Johannes Sellin ging als Chefcoach in die Saison, ehe nach vier Spieltagen Martin Schwalb die Verantwortung auf der Bank übernahm. Nach nur 15 Partien war für den Routinier Schluss, und Johannes Sellin rückte wieder auf. Nun hofft der Trainer auf eine entspanntere Saison.
Erlangen als Favoritenschreck
Zwei Ergebnisse ließen die Konkurrenz aufhorchen: ein recht souveräner Auswärtssieg in Hannover und vor allem das Remis gegen den SC Magdeburg. Daneben stehen eine Packung in Gummersbach und das Pokal-Aus beim Zweitligisten Nordhorn. „Es ist normal im Sport, dass es nie linear nach oben geht“, erklärt Johannes Sellin. „Man hat immer mal ein paar Ups und ein paar Downs.“ Der HC Erlangen setzte vor dieser Saison auf eine bodenständige Transferpolitik und wenig Veränderungen im Kader. Für den Rückraum wurde lediglich der Isländer Andri Runarsson aus Leipzig verpflichtet, während mit Nikolai Link und Nico Büdel zwei langjährige Akteure ihre Profi-Karriere beendeten. Anfang des Monats wurde noch der 21-jährige kroatischen Junioren-Nationaltorwart Tin Herceg unter Vertrag genommen. Er soll die Stammkeeper Dario Quenstedt und Khalifa Ghedbane unterstützen. Weitere Leistungsträger sind Kapitän Christopher Bissel, der variable Linkshänder Christoph Steinert, der norwegische Spielmacher Sander Andreassen Øverjordet und Rückraum-Linkshänder Viggó Kristjánsson.

