Der längere Atem im Tempo-Rausch

- SG distanziert SC DHfK Leipzig erst in Schlussphase

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt dran am Vorderfeld der DAIKIN HBL. Sie schlug am Sonntag den SC DHfK Leipzig mit 35:29 (19:17). Die besten Torschützen der SG waren Emil Jakobsen (9/6), Niclas Kirkeløkke (5) und Simon Pytlick (5).

Ein gemütlicher Sonntagnachmittag würde es nicht werden – das war vorher klar. Der Gast aus Leipzig ging nicht nur das Tempo mit, sondern setzte auch die ersten Akzente. Niclas Kirkeløkke, der zusammen mit Mads Mensah und Simon Pytlick in der zweiten Reihe anfing, erzielte beim 4:4 den ersten Ausgleich. Kevin Møller ließ eine prächtige Parade folgen, und Emil Jakobsen verwandelte einen Siebenmeter zur ersten Führung. Mit geballten Fäusten heizte der dänische Linksaußen die „Hölle Nord“ weiter ein. Der schnelle Rückraum der Leipziger und die umsortierte Abwehr sorgten immer wieder für neue Aufgaben, sodass die SG zunächst nicht wegkam. Als Lukas Jørgensen einen Gegenstoß zum 14:11 abschloss, war das nicht mehr als ein Schein-Polster. Ein 4:0-Lauf brachte die Gäste wieder in Front. Bei der SG agierten nun einige andere Akteure als noch in der Anfangsphase. Lasse Møller traf zum 17:15, Aksel Horgen lochte zum 18:16 ein, und Benjamin Buric stand im Kasten. Der treffsichere Emil Jakobsen sorgte zwei Sekunden vor der Sirene mit einem Kunstwurf für den Pausen-Bonbon. 

Bis zum 28:28 ein offener Schlagabtausch
Mit Wiederbeginn drosselten beide Teams ihren Tempo-Rausch nicht. Simon Pytlick und Niclas Kirkeløkke schlossen schnell erste Angriffe erfolgreich ab. Die Leipziger antworteten aber stets postwendend, sodass sich die SG nicht wirklich belohnen konnte. Der Gast spielte sehr effizient und nutzte eine Schwächephase der Hausherren, um mit einem zweiten 4:0-Lauf beim 22:23 wieder vorne zu liegen. Die SG musste alles in die Waagschale werfen, um das Momentum zudrehen. Simon Pytlick stieg hoch wie ein Springbock, traf zum 27:25 und leitete zugleich unglaubliche 60 Sekunden mit vier Toren ein – auf beiden Seiten wohlgemerkt. Kurz darauf hieß es 28:28. Kevin Møller war wieder eingewechselt worden und hielt sein Gehäuse zusammen mit der Abwehr für unglaubliche elf Minuten sauber. In dieser Zeitspanne tat sich vor dem anderen Tor zum Glück eine ganze Menge. So zeigte Lasse Møller viel Entschlossenheit, Johannes Golla entfachte „Völlig losgelöst“. Und als Emil Jakobsen den Siebenmeter zum 35:28 mit einem breiten Lächeln garnierte, war diese Szene bereits die Ouvertüre für die anschließende Party – und einen kleinen Abschied. Erst in knapp drei Wochen gibt es wieder ein Heimspiel in der GP JOULE Arena. Nach der Länderspiel-Unterbrechung muss die SG zunächst drei Mal auswärts antreten – in allen drei Wettbewerben jeweils einmal. 

 

SG Flensburg-Handewitt – SC DHfK Leipzig  35:29 (19:17)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (5 Paraden, 23.-46.), K. Møller (11/1 Paraden) – Pytlick (5), Golla (4), Kirkeløkke (5), Mensah (2), Gottfridsson, Jørgensen (1), Hansen, Horgen (3), Jakobsen (9/6), Smits (2), Blagotinsek, L. Møller (4)
SC DHfK Leipzig: Ebner (74 Paraden), Saeveras (4 Paraden) – Runarsson (3), Ernst, Witzke (5), Krzikalla (3), Greilich (3), Binder (1), Peter, Preuss (3), Schmitt, Rogan (3), Kristjánsson (8)
Schiedsrichter: Thiyagarajah/Thiyagarajah (Gummersbach); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Golla 2 – Ernst 2, Preuss 2); Siebenmeter: 6/6:1/0 (Kristjansson scheitert an K. Møller); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 1:2 (2.), 2:4 (4.), 5:4 (7.), 6:6 (9.), 8:6 (12.), 8:8 (13.), 10:9 (15.), 12:10 (19.), 14:11 (20.), 14:15 (23.), 17:15 (28.), 18:17 (30.) – 19:18 (31.), 21:18 (33.), 22:19 (34.), 22:23 (38.), 24:24 (41.), 26:24 (43.), 27:25 (45.), 28:26 (45.), 28:28 (48.), 35:28 (58.), 35:29 (59.)