Steigende Zahlen begleiten seine Deutschland-Karriere. 2003 heuerte der Isländer als 23-Jähriger beim damaligen Zweitligisten HSG Düsseldorf an. Er bekam dort die „23“ auf sein Trikot geklebt – und führt seitdem sein Eintrittsalter in einen neuen Verein als Rückennummer. Beim TV Großwallstadt war es die „25“, bei der SG die „27“, bei den Füchsen Berlin die „30“ und bei den Rhein-Neckar Löwen die „32“. Jetzt trägt Alexander Petersson die „40“. Völlig unerwartet, wie er bekennt: „Dieser Wechsel kam für mich sehr überraschend.“ Er hatte noch einen laufenden Vertrag bei den Rhein-Neckar Löwen. Allerdings waren die Spielanteile in seinem neunten badischen Jahr deutlich zurückgegangen. Der 40-Jährige war nur noch die Nummer drei auf seiner Position, half bisweilen auf dem rechten Flügel aus. Die SG suchte, die Rhein-Neckar Löwen konnten einen Linkshänder entbehren – so wurde schnell Einigkeit erzielt.
Die Familie blieb im Süden
Alexander Petersson erreichte die Anfrage bei der Weltmeisterschaft in Ägypten. Er reiste vorzeitig ab. „Ich wollte die Zeit mit meiner Familie verbringen“, erklärt der Handballer. „Ich werde sie in den nächsten Wochen und Monaten kaum sehen.“ Seine Ehefrau und die beiden Söhne blieben in Baden wohnen. Dann gab es ein Wiedersehen früher als gedacht. Alexander Petersson feierte in Brest sein Debüt, zog sich kurz danach aber eine Oberschenkel-Blessur im Training zu. Er konnte nicht mit nach Hannover. Stattdessen besuchte ihn seine Familie im hohen Norden. Sie machten auch eine Stippvisite nach Handewitt, wo sie einst im Osterkamp wohnten. Da kamen nostalgische Gefühle auf. Jetzt wohnt Alexander Petersson in der Flensburger Nordstadt in einer möblierten Wohnung. Der Hafen ist nicht weit. „Ich fühle mich nicht fremd“, schmunzelt der Routinier.
Viele Bekannte
Mit Lasse Svan und Jacob Heinl spielte er bereits bei der SG zusammen. Marius Steinhauser und Mads Mensah kennt er von den Rhein-Neckar Löwen, Mark Bult aus der gemeinsamen Zeit bei den Füchsen Berlin. Betreuer Kay Bendixen und Physiotherapeutin Jana Kräber waren schon vor über eine Dekade bei der SG aktive. Auch die Duburghalle und die Kabine versprühen eine „heimische Atmosphäre“. Die erfahrenen Augen nehmen aber auch Veränderungen wahr. Zum Kraft-Training müssen die Profis nun in die noch recht frischen „Flensburg Akademie“. In der Geschäftsstelle sitzen andere Personen, und die Übungseinheiten leitet kein Schwede wie Kent-Harry Andersson oder Per Carlén, sondern Maik Machulla. Er sei sehr strukturiert, findet Alexander Petersson. „Er sagte mir am Anfang, dass ich nicht viel denken soll, sondern mich nur mit meiner Seite und meinen Aufgaben beschäftigen soll“, erzählt der Linkshänder. „Die Spielzüge sind aber eigentlich überall recht ähnlich, haben nur oft einen anderen Namen.“