Keine Frage: Die Rhein-Neckar Löwen sind einer der großen Namen der DAIKIN HBL. Vor allem die beiden deutschen Meisterschaften von 2016 und 2017 formten eine starke Marke. In dieser Saison kommen die Ballwerfer aus Baden aber nicht über das Mittelfeld hinaus und werden zum zweiten Mal in Folge die europäische Bühne verpassen. Wenn es in den nächsten Wochen gut läuft, wird es Rang sieben. „Und das ist der Platz, wo wir meiner Meinung nach momentan wirtschaftlich und sportlich in dieser Liga hingehören“, sagt Uwe Gensheimer. Die Vereinslegende und langjährige Linksaußen hat seit Sommer einen neuen Job: Er ist nun Sportchef der Löwen. „Wir wollen wieder die europäischen Plätze angreifen“, stellt er klar. Es handelt sich um eine große Aufgabe, die der 38-Jährige mit viel Leidenschaft und großer Konsequenz angeht. Die etwas schmaleren Kader-Strukturen hatte er übernommen. Immerhin neun Spieler fanden sich im Sommer unter der Rubrik „Abgang“. Bis auf Niclas Kirkeløkke, dem Linkshänder-Zugang der SG Flensburg-Handewitt, befand sich darunter aber kein Leistungsträger. Das galt leider auch für Uwe Gensheimer selbst, der aufgrund einer Knie-OP eine Abschiedssaison im Zuschauer-Modus erlebt hatte.
Die personelle Situation bei den Rhein-Neckar Löwen
Angesichts dreier gezielter Verstärkungen wurden die Rhein-Neckar Löwen von der Konkurrenz hochgehandelt. Der kroatische Linkshänder Ivan Martinovic schlug voll ein, hatte aber auch mit Verletzungen zu kämpfen. Noch mehr Pech hatte der Halblinke Sebastian Heymann. Er verpasste die Weltmeisterschaft im Januar und wurde Anfang Mai am rechten Ellenbogen operiert. Tim Nothdurft war die dritte Neuverpflichtung. Der Linksaußen erwischte eine gute Saison und kehrte unlängst in die DHB-Auswahl zurück. Im Sommer steht den Rhein-Neckar Löwen ein erneuter Umbruch ins Haus. Rückraummotor Juri Knorr wechselt zu Aalborg Håndbold, Abwehrsäule Olle Forsell Schefvert zieht es zur MT Melsungen. Die Bank erhält ein völlig neues Gesicht. Coach Sebastian Hinze übernimmt den ThSV Eisenach, sein Assistent Michael Jacobsen, bis 2022 für den SG Nachwuchs tätig, möchte anderswo die Chefrolle annehmen. Zu den Rhein-Neckar Löwen kommt Maik Machulla, der zweimalige Meister-Trainer der SG. Einige interessante Neuzugänge, darunter der niederländische Spielmacher Dani Baijens, stehen bereits fest. „Wir sind für die Zukunft sehr gut gerüstet“, meint Uwe Gensheimer.