Die Nordtribüne feierte schon vor dem Anpfiff. Auf ihre stimmgewaltige Rückkehr hatte man 20 Monate gewartet. Und bereits vor dem Anpfiff schäumte die Begeisterung über, als die Vertragsverlängerung von Johannes Golla über die Videowalls eingespielt wurde. Stehende Ovationen! Passend, dass Johannes Golla das erste Tor des Tages erzielte. Die 6:0-Abwehr war sofort präsent. Während der ersten Unterzahl tauchte Simon Hald vorne auf und garnierte seinen Treffer zum 4:2 mit einem Luftsprung. Kurz darauf entlud sich die Anspannung von Benjamin Buric vor der Nordtribüne mit einem Jubel-Orkan. Es war seine fünfte Parade, bereits elf waren es nach 30 Minuten. Jim Gottfridsson wühlte sich durch den Fuchsbau und erhöhte auf 7:2. Eine erste Auszeit der Gäste änderte nichts an den Machtverhältnissen. Die Maschinerie bei der SG lief wie ein Uhrwerk. 13:6 durch Teitur Einarsson, 14:6 durch Emil Jakobsen. Zur Pause skandierte die Menge: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“
Das Heft nicht aus der Hand gegeben
Beim Pausentee stellten sich die Zuschauer die Frage: Würde es noch einmal spannend werden? Zunächst fielen die Treffer auf beiden Seiten wie reife Früchte. So konservierte sich ein Sechs-Tore-Vorsprung. Mads Mensah war heiß wie das berühmte Frittenfett und lochte zum 20:13 ein. Die Welle rollte. Johannes Golla schloss einen Gegenstoß zum 23:15 ab. Die Berliner versuchten es nun mit einer offensiven Deckung. Davon ließ sich Lasse Svan nicht beeindrucken. Der Kapitän erhöhte vom rechten Flügel auf 25:16. Dann tauchte die SG doch noch in ein kleines Tal, das aber keine gefährlichen Dimensionen annahm. Die Füchse verkürzten nur bis auf 27:22. Als Julius Meyer-Siebert das Parkett für sein Heimdebüt betrat, sangen die Fans schon restlos begeistert: „Die Hölle Nord ist wieder da!