Was für ein Endspurt!

- SG drehte Partie in Stuttgart

Mit unermüdlichem Willen rettete die SG Flensburg-Handewitt zwei Punkte bei ihrem Jahresauftakt in der LIQUI MOLY HBL und gewann beim TVB Stuttgart mit 32:30 (15:19). Die besten Torschützen waren Johannes Golla (6), Aaron Mensing (6) und Mads Mensah (5).

Zwei Fehlwürfe und zwei missglückte Anspiele an den Kreis – der SG Angriff benötigte satte viereinhalb Minuten bis zum ersten Erfolgserlebnis. Dafür verantwortlich war Aaron Mensing, der im Rückraum zunächst mit Mads Mensah und Magnus Rød agierte. Zwei weitere Ballverluste führten zu zwei Gegenstößen und einem 5:1-Traumstart für die Stuttgarter. Die SG suchte zunächst vergeblich nach der Stabilität in der Deckung und ließ sich häufiger überrumpeln. Eine Parade von Benjamin Buric bei einem freien Wurf war ein besonderer Moment, den die SG brauchte, um halbwegs in die Spur zu kommen. Mads Mensah verkürzte im Gegenzug auf 9:11. Johan Hansen verwertete einen Konter, Johannes Golla erwischte einen Abpraller – plötzlich hieß es 12:12. Es sah so aus, als ob die SG nun ihren Rhythmus gefunden hatte. Doch vor der Pause musste sie unerklärlicher Weise wieder abreißen lassen.

SG holt Sechs-Tore-Rückstand auf
Mit Wiederbeginn mischten einige frische Kräfte mit: Gøran Søgard, August Pedersen und Kevin Møller trugen die Hoffnung auf eine Wende mit aufs Spielfeld. Nach etwas mehr als fünf Minuten war der neue Elan aber schon wieder verpufft: Stuttgart führte mit 23:17, Maik Machulla trommelte seine Truppe zu einem Team-Timeout zusammen. Ein nächster Rückschlag folgte: Franz Semper musste nach einem unglücklichen Aufprall am Sprunggelenk behandelt werden. Die SG operierte nun mehrfach mit sieben Feldspielern in der Offensive und kam zurück in die Partie. Kevin Møller parierte nicht nur mehrere Bälle, sondern verkürzte mit einem Distanzwurf auf 23:25. Ein positives Signal war gewiss auch der von Aaron Mensing für August Pedersen aufgelegte Kempa-Trick. Mads Mensah übernahm Verantwortung und traf zum 29:29. Der Wille war begeisternd. Magnus Rød scheiterte zunächst, setzte aber erfolgreich nach. Kevin Møller hielt erneut, und Magnus Rød machte 50 Sekunden vor Schluss den Sack zu. Perfekt war der nicht mehr für möglich gehaltene Auswärtssieg.

TVB Stuttgart – SG Flensburg-Handewitt 30:32 (19:15)
TVB Stuttgart:
Heinevetter (16 Paraden) – Häfner (2), Serrano, Fernandez (6/1), Hanusz (1), Lönn (5), Röthlisberger, Nicolaus, Forstbauer (4), Müller (1), Pfattheicher (4), Maric (7)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (5 Paraden), K. Møller (10 Paraden, 1 Tor, ab 31.) – Golla (6), Hald (1), Mensah (5), Søgard, Hansen (5/2), Pedersen (3), Jakobsen, Semper (1), Mensing (6), Rød (4)
Schiedsrichter: Kern/Kuschel (Karlsruhe/Bellheim); Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Röthlisberger 4, Forstbauer 2 – Hald 2); Siebenmeter: 1/1:2/2; Zuschauer: 5767
Spielverlauf: 2:1 (5.), 5:1 (7.), 6:3 (9.), 7:4 (10.), 9:4 (12.), 10:5 (13.), 10:7 (14.), 11:8 (15.), 12:9 (19.), 12:12 (22.), 14:12 (24.), 16:13 (27.), 17:15 (29.) – 19:16 (32.), 20:17 (35.), 23:17 (37.), 24:19 (41.), 24:21 (44.), 25:23 (46.), 27:24 (48.), 27:26 (50.), 29:27 (53.), 29:30 (57.), 30:30 (58.)