„Das war Wahnsinn!“

- Die Stimmen zum Saisonfinale

Es fehlte nur das Happyend. In einem historischen Saisonfinale machte die SG Flensburg-Handewitt ihre Hausaufgaben, bekam aus Mannheim aber nur die halbe Schützenhilfe. So wurde die SG nicht zum vierten Mal Meister, sondern zum 14. Mal „Vize“. Die O-Töne.

Maik Machulla, SG Trainer: „Wir waren so knapp davor. Die Löwen hatten mit dem letzten Angriff die Chance, uns zur Meisterschaft zu bringen. Aber diese Saison ist so viel mehr Wert. Wir hatten so viele Probleme und uns als Mannschaft gefunden. Der Titel wäre das I-Tüpfelchen gewesen, aber diese Vizemeisterschaft fühlt sich an wie eine Meisterschaft und hat einen hohen Stellenwert. Wir sind nun mit acht Minuspunkten Zweiter. Vor drei Jahren waren wir mit zwölf Miesen ganz vorne. Ich weiß nicht, wie lange ich noch Trainer sein werde, aber eine Mannschaft mit so viel Mentalität und Moral werde ich wohl nie wieder trainieren. Ich dachte nicht, dass es noch so eng werden konnte. Wir waren seit Monaten mit acht Leuten unterwegs. Jim Gottfridsson humpelte von Spiel zu Spiel, alle anderen sind auch angeschlagen. Ich sagte bereits vorher, wer am Ende dieser verrückten Saison oben steht, hat es auch verdient. Eine solche Saison mit Spielabsagen und Quarantäne möchte ich nie wieder erleben. Das war Wahnsinn und hat eine Menge Kraft gekostet. Daher bin ich auch froh, dass es jetzt zu Ende ist.“

Johannes Golla, SG Kreisläufer: „Es ist natürlich ärgerlich, da am Ende nur ein Punkt fehlte. Wir können jetzt zurückblicken darauf, dass wir es uns selber versaut haben. Aber im Großen und Ganzen können wir stolz auf diese Saison sein. Wir haben trotz der Verletzungen punktgleich mit dem Meister abgeschlossen. Das ist nun natürlich hart, aber in ein paar Tagen kommt der Stolz zurück.“

Jim Gottfridsson, SG Spielmacher: „Jetzt ist man einfach leer. Mit großer Hoffnung schauten wir auf den Fernseher – und am Ende stehen wir trotz einer tollen Saison mit leeren Händen da. Das tut echt weh. Von dieser Stelle auch Hut ab und Glückwunsch an den THW. Sie spielten auch ein überragendes Jahr. Wir sind den Fans sehr dankbar und hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder volle Ränge haben dürfen.“

Lasse Svan, SG Kapitän: „Man hat das Gefühl, dass ein Tor der Rhein-Neckar Löwen fehlt. Man könnte die Ursache aber auch bei den Unentschieden in Göppingen, gegen Lemgo und gegen die Rhein-Neckar Löwen suchen. Es tut weh, weil es so knapp war. Wir hatten definitiv kein Glück in dieser Saison. Andererseits spricht es für die LIQUI MOLY HBL, dass die Meisterschaft erst in der letzten Sekunde entschieden wurde. Das zeigt auch, dass es nicht richtig ist, wie in der letzten Saison eine Entscheidung sieben Spieltage vor Schluss zu fällen.“

Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt: „Glückwunsch an den THW Kiel! Unser Team, Trainer und Betreuerstab brachten aber definitiv auch eine meisterliche Leistung. Sie liegen 15 Punkte vor dem Dritten. Unsere Spieler brauchen nun erst einmal etwas Abstand.“