Am heutigen Freitagmittag war der Mannschaftsbus der SG startbereit. Nicolej Krickau hatte seine Vorbereitung abgeschlossen, aber die Gedanken ratterten weiterhin durch seinen Kopf. Bei diesem „Wahnsinnspiel“ ist so viel zu beachten: Wird der Kampf dominieren oder die Taktik? Diese grundsätzliche Richtung der Partie erzeugt unendlich viele Eventualitäten, auf die der SG Trainer am liebsten durchgängig eine gute Antwort haben möchte. „Fest steht, dass wir auf die beste Abwehr der Liga treffen werden“, betont der Coach. „Und ziemlich sicher werden wir nicht das Tempo aufziehen können, das wir gerne hätten.“ Dafür ist die MT Melsungen einfach zu gut. Nur 26 Gegentreffer kassierten die Nordhessen im Schnitt – so wenige wie kein anderes Team der DAIKIN HBL. Zum Vergleich: Die SG liegt bei 28,2 Gegentoren. Dafür führt sie mit 34,4 Toren die Offensiv-Statistik an. Es wird spannend zu sehen, welche Handball-Philosophie sich durchsetzen wird. Und gut, dass der SG Tross komplett gen Nordhessen abreiste.
Jüngste Niederlagen der MT Melsungen nicht überbewerten
Bei den Hauherren wird ein alter Bekannter fehlen: Aaron Mensing, der von 2021 bis 2023 für die SG auflief und im Sommer von GOG zur MT Melsungen wechselte, verletzte sich bei der 31:32-Niederlage in Eisenach. Die Diagnose: eine Bänderverletzung im Sprunggelenk. „An der Identität dieser Mannschaft ändert sich nichts, und darauf müssen wir gefasst sein“, meint Nicolej Krickau, der sich von den letzten beiden MT-Pleiten nicht bluffen lassen will. Eisenach hat seinen ganz eigenen Stil, und das 30:32 bei Vardar Skopje am Dienstag hatte keinerlei Auswirkungen. Schon vorher stand der Gruppensieg der MT Melsungen in der EHF European League fest. Jetzt hat der Klub Heimrecht, genießt die Rückendeckung der meisten Zuschauer und setzt auf einen Nebojsa Simic im Kasten. „Er ist in topform“, hat Nicolej Krickau beobachtet. „Wenn er gut anfängt, wird die Arena gleich lauter.“