Der Vorhang für eine neue Saison im europäischen Handball hebt sich. Die SG Flensburg-Handewitt geht als Titelverteidiger in die EHF European League, wird aber in den nächsten Wochen viel Neuland betreten. Den Auftakt macht am Dienstag um 20.45 Uhr Saint-Raphaël Var Handball.
Palmen, Segelschiffe, historische Gebäude – Saint-Raphaël hat einen malerischen Hafen. Die Stadt am Mittelmeer zählt eigentlich nur gut 30.000 Einwohner, aber gefühlt sind es stets mehr. Denn als Seebad und Winterkurort strömen stets die Touristen heran. Das Herz der Handball-Fans schlägt im „Palais des Sports Jean-François Krakowski“. Die Halle fasst 2400 Zuschauer und ist nach dem langjährigen Präsidenten von Saint-Raphaël Var Handball, kurz SRVHB, benannt. Die Einweihung dieser Spielstätte im Jahr 2006 war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des 1963 gegründeten Klubs. Man etablierte sich ab 2007 in der französischen Liga. 2010 erreichten die Ballwerfer vom Mittelmeer das Endspiel um den Ligapokal und qualifizierten sich erstmals für einen Europapokal. 2012 und 2016 stand man bereits mit einem Bein in der EHF Champions League – als Tabellendritter und als „Vize“ der französischen Liga. 2018 erreichte SRVHB sogar das Endspiel um den EHF-Pokal und verlor in Magdeburg gegen die Füchse Berlin.
Das Team von Saint-Raphaël Var Handball
In der letzten Saison landete SRVHB auf Rang fünf der französischen Liga – einen Zähler hinter Fenix Toulouse. Nach der souveränen Qualifikation gegen Mors-Thy endete die internationale Abstinenz. „Dieses Ergebnis ist ein Verdienst unserer Trainingsleistung, unseres Willens und unserer kollektiven Stärke“, sagt Trainer Benjamin Braux. Der 42-Jährige hatte die Mannschaft 2022 übernommen, nachdem er zuvor Nancy Handball vorangebracht hatte. SRVHB hat eine gewachsene Mannschaft, muss aber eine Zäsur verarbeiten. Linksaußen-Legende Raphael Caucheteux beendete in diesem Frühling im biblischen Alter von 40 Jahren und einer 18-jährigen Vereinszugehörigkeit seine Laufbahn. Sein Nachfolger stand in Drévy Paschal schon in den Startlöchern. Auch die Torwart-Hierarchie veränderte sich. Der Brasilianer Rangel Luan da Rosa wechselte zu Benfica Lissabon, Alexandre Demaille ist nun die Nummer eins. Weitere Köpfe des Teams sind Kreisläufer und Kapitän Johannes Marescot, der algerische Linkshänder Micke Brasseleur und Chema Màrquez. Der spanische Spielmacher bekam in Miguel Soares Neves einen portugiesischen Kollegen an die Seite gestellt. In der Abwehr hat der Belgier Quinten Colman eine wichtige Funktion. Den Posten als Sportdirektor bekleidet Christian Gaudin. Der 58-Jährige war einst Torwart beim SC Magdeburg und im Anschluss Keeper und Trainer in Saint-Raphaël.

