Das goldene Händchen

- Jim Gottfridsson rettete der SG beide Punkte

Hitchcock hätte es nicht spannender machen können. Die SG Flensburg-Handewitt stärkte ihre Position in der LIQUI MOLY HBL dank eines 21:20-(9:10)-Erfolgs beim Bergischen HC.

Wer hätte das nach den Bildern vom Sonntag gedacht? Geburtstagskind Marius Steinhauser stand in der Startaufstellung. Die ersten Impulse für die SG setzte allerdings Benjamin Buric, der einen höheren Rückstand verhinderte. Seine Vorderleute markierten erst nach 6:30 Minuten den ersten Treffer – durch Routinier Holger Glandorf. Den Rhythmus fand der deutsche Meister aber zunächst nicht und lag nach geschlagenen 20 Minuten mit 3:5 zurück. Längst hatte SG Coach Maik Machulla im linken Rückraum Michal Jurecki eingewechselt, nun kam auch Jens Schöngarth in die Partie. Der Neuzugang vertrat Holger Glandorf in der Offensive und erzielte mit dem 5:6 seinen ersten SG Treffer. Sein neuer Klub geriet mit 6:9 in Rückstand, wäre aber fast noch mit einem Gleichstand zum Pausentee geschritten, da die Deckung insgesamt stark auftrat. Doch über den Kreis fing man sich praktisch mit der Sirene ein ärgerliches Gegentor.

Schlussphase mit Dramatik und Kunstwurf
Mit Wiederbeginn griff Gøran Johannessen ein und verwertete einen Gegenstoß zum 11:10 für die SG. Der Norweger agierte wie verwandelt, war der Faktor, dass sein Team häufig einen Treffer in Front lag. Michal Jurecki war nun im rechten Rückraum gefordert und markierte die 17:16-Führung. Es blieb knapp. Kleinigkeiten entschieden. Ärgerlich eine Zeitstrafe gegen Magnus Jøndal, gekonnt ein Ballgewinn durch Johannes Golla und hervorragend die Paraden von Benjamin Buric über den rechten Flügel. Gøran Johannessen hätte zum Matchwinner werden können, scheiterte einmal an Schlussmann Christopher Rudeck, beim nächsten Versuch wurde er zurückgepfiffen. Abpfiff – aber noch ein direkter Freiwurf. Jim Gottfridsson positionierte sich, touchierte die Mauer mit dem Ball, der ins rechte obere Eck flog. Das „Tor des Jahres“ – der Sieg! Sofort bildete sich eine Jubeltraube, die diese zwei Zähler fast wie eine Meisterschaft feierte.

Bergischer HC – SG Flensburg-Handewitt    20:21 (10:9)
Bergischer HC: Rudeck (2 Paraden, ab 49.), Mrkva (6 Paraden) – Darj (2), Weck, Gunnarsson (5/5), Nippes (1), Baena, Fraatz, Babak (2), Szücs, Damm, Gutbrod (3), Arnesson (1), Johannsson (1), Boomhouwer (4), Stutzke (1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (11 Paraden), Bergerud (bei einem 7m) – Golla (4), Glandorf (1), Jeppsson, Jøndal, Steinhauser (2), Heinl, Zachariassen, Johannessen (5), Gottfridsson (5/3), Schöngarth (2), Jurecki (2)
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Darj 2, Heinl 4, Golla 2, Jøndal 2); Siebenmeter: 5/5:3/3; Zuschauer: 3302
Spielverlauf: 1:0 (4.), 1:2 (8.), 3:2 (10.), 3:3 (14.), 5:3 (20.), 6:5 (23.), 7:6 (24.), 9:6 (27.), 9:9 (30.) – 10:11 (33.), 11:12 (35.), 12:13 (37.), 14:13 (39.), 14:15 (42.), 15:16 (45.), 16:17 (47.), 17:18 (48.), 19:18 (52.), 19:20 (57.), 20:20 (58.)