Dessen Chronik beginnt erst in diesem Jahrhundert. Es war im Februar 2000, direkt nach der Europameisterschaft in Kroatien, als sich in einem Zagreber Stadtteil die Handballerinnen vom RK Sesveta und die Männer vom ORK Sesvete unter dem gemeinsamen Dach „MRK“ verbündeten. Die Nachwuchsarbeit wurde fest verankert, eine Handballschule mit durchweg 250 Teilnehmern installiert. Der neue Verein arbeitete sich ab 2009 von unten in die oberen Regionen vor. Ab 2017 ging es in der kroatischen Premier League um Punkte. Die kleine Halle „Srednja škola Jelkovec“ (700 Zuschauer) wurde von einer Euphorie erfasst. Die „Blauen“ landeten 2021 bereits auf Rang vier, dem ein Dritter-Platz-Hattrick folgte. Lediglich der RK Zagreb, der große Nachbar, und der RK Nexe lagen noch besser. Die letzte Serie brachte eine Zäsur. Trainer Silvio Ivandija, der die Mannschaft aus den Niederungen an die Spitze geführt hatte, musste plötzlich aus persönlichen Gründen sein Amt abgeben. Die kroatische Handball-Legende Igor Vori, der unter anderem für Barcelona, Hamburg und Paris spielte, übernahm kurzfristig und bestätigte den Aufwärtstrend des MRK Sesvete. Es glückten gleich zwei Siege gegen den RK Nexe: in der Liga und im Pokal-Halbfinale.
Die Struktur der Mannschaft von MRK Sesvete
In der EHF European League erwartet Klub-Präsident Josip Curkovic ein „Spektakel“. Nach einer verpatzten Qualifikation vor drei Jahren und zwei Teilnahmen am EHF European Cup feiert der MRK Sesvete sein Debüt in der EHF European League. Und das mit einer Truppe, die nur aus Kroaten besteht, die zudem fast alle in Zagreb geboren wurden. Der Altersschnitt? Blutjung. Spielmacher Ivan Dumencic, der zwischendurch auch mal für Nexe und Dubrava gespielt hatte, sticht mit seinen 34 Jahren heraus. Dann folgen in der Alterspyramide bereits Kreisläufer Mislav Suker (28) und Rechtsaußen Filip Turcic (26). Einen Wechsel gab es im Sommer im linken Rückraum: Der 20-jährige Halblinke Aleksandar Capric ging zum ThSV Eisenach, dafür kam der Tonci Ivanisevic von MRK Trogir.