Das bronzene Vorbild

- Zwei Norweger der SG zur Weltmeisterschaft

Die Norweger können wieder auf die Power der SG Flensburg-Handewitt vertrauen. Nachdem Magnus Rød und Gøran Søgard vor Jahresfrist die Europameisterschaft 2022 wegen Blessuren abgesagt hatten, tauchen sie nun wieder im 20-köpfigen Aufgebot auf.

„Ich hatte mit einer Nominierung ein bisschen gerechnet und wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn ich nicht dabei gewesen wäre“, verrät Gøran Søgard. Ernsthaft Sorgen um eine Nominierung musste man sich aber wohl nicht machen, wenn man den Worten von Jonas Wille vertraut. Der neue Nationaltrainer setzt auf die beiden SG Akteure, da „sie sowohl im Angriff als auch in der Abwehr große Qualitäten besitzen und internationaler Erfahrung“ einbringen. Magnus Rød war schon vor Neujahr in Trondheim, besuchte seine Großeltern und traf sich Silvester mit dem ehemaligen SG Keeper Torbjørn Bergerud. Direkt danach begann die Testphase in der drittgrößten norwegischen Stadt. Die Norweger trafen auf Portugal (38:27), Brasilien (30:23) und die USA (43:26). „Gegen diese Gegner konnten wir uns sehr gut auf offensive Abwehrreihen vorbereiten“, fand Gøran Søgard, der selbst erst im dritten Spiel zum Einsatz kam.

Das WM-Programm der Norweger
Mit eher ungewöhnlichen Defensivtaktiken muss in der Vorrunde gerechnet werden. Die Norweger treffen im polnischen Krakau auf Nordmazedonien (Freitag, 20.30 Uhr), Argentinien (Sonntag, 20.30 Uhr) und die Niederlande (Dienstag, 20.30 Uhr). Im Trio steckt keine Mannschaft, die leistungsmäßig abfällt. „Unsere Gruppe ist wirklich gut, aber sicherlich erwarten alle, dass wir die drei Spiele gewinnen“, meint Gøran Søgard. Und Magnus Rød ergänzt: „Wir sind die Favoriten, müssen aber von Anfang an unsere Leistung bringen. Andere große Handball-Nationen haben in der Vorrunde auch Fast-Testspiele gegen chancenlose Gegner.“

Die Erinnerungen an 2016
Krakau löst bei beiden SG Akteuren keine großen Emotionen aus. Als sich die Norweger bei der Europameisterschaft 2016 mit Platz vier in die Weltspitze warfen, gehörten beide noch nicht zum Nationalteam. Magnus Rød war aber während des Turniers in der Arena. Er absolvierte damals die Handballschule von Bækkelagets Oslo und beteiligte sich an einem Trainingslager in Polen, das auch den Besuch von EM-Spielen beinhaltete. Die „wahnsinnige“ Stimmung von Krakau teilte er damals mit Kevin Gulliksen. Der Rechtsaußen von Frisch Auf Göppingen ist nun der Zimmergenosse von Magnus Rød. Bei dieser Weltmeisterschaft dürften die Norweger vor einigen Hotelwechseln stehen. Die Hauptrunde dürfte sich nach Katowice führen, wo die DHB-Auswahl, Serbien und Katar warten. Das Viertel- und vielleicht auch das Halbfinale würden in Danzig stattfinden. Spätestens für den Finaltag heißt der Traum: Stockholm. „Die letzten fünf Jahre bestritten wir sehr gute Turniere, und zeigten wohl 2020 die beste Leistung“, sagt Gøran Søgard. Er hat wie vor drei Jahren wieder eine Medaille im Kopf: „Wenn wir unsere Leistung über das ganze Turnier bringen, kann es für uns sehr weit gehen.“ Übrigens: August Pedersen gehört dem 35-köpfigen erweiterten Brutto-Kader an und könnte im Laufe der Weltmeisterschaft nachrücken.