Es ist angerichtet für den Nord-Klassiker. Die „Hölle Nord“ erlebt zugleich auch das absolute Top-Spiel der DAIKIN HBL. Der THW Kiel ist derzeit Tabellenführer, die SG Flensburg-Handewitt folgt direkt dahinter. Anwurf ist am Samstag um 15.40 Uhr.
In der letzten Serie gewann der THW Kiel den DHB-Pokal. Allerdings verpasste der Rekordmeister als Vierter der DAIKIN HBL die EHF Champions League. „Wir sind aus wirtschaftlicher Sicht nicht zur Teilnahme an der Champions League verdammt, aber sie macht vieles einfaches“, weiß THW-Aufsichtsrat Marc Weinstock. Nach sieben Spieltagen darf er sich Hoffnungen machen, dass sein Klub in die Vergabe der Königsklassen-Tickets eingreifen wird. Die Vorbereitung bot allerdings ein paar Dämpfer. Bis zu fünf Profis fehlten verletzungsbedingt in den Trainingseinheiten. Hendrik Pekeler (Achillessehnenriss), für den der Schweizer Kreisläufer Lukas Laube kurzfristig nachverpflichtet wurde, fällt noch lange aus. Der spanische Neuzugang Gonzalo Perez de Vargas (Kreuzbandriss), der zusammen mit Andreas Wolff ein sehr erfahrenes Keeper-Gespann bilden soll, muss sich noch gedulden. Angesichts des sommerlichen Engpasses bekamen andere Akteure mehr Spielpraxis. Etwa die Rückraumspieler Nikola Bilyk und Harald Reinkind, die in der letzten Saison viel Verletzungspech hatten.
Neuer Mittelblock, neuer Kapitän
Den Mittelblock der Abwehr stellen neben dem Norweger Petter Øverby die beiden neuen Kreisläufer: Lukas Laube und Veron Nacinovic, ein 25-jähriger Kroate, der zuletzt in Montpellier spielte. „Mit den beiden konnten wir schon während der Vorbereitung sehr viel besprechen und Fehler analysieren“, erklärt Filip Jicha. Der THW-Coach benannte Rune Dahmke als dritten Mannschaftskapitän – neben Domagoj Duvnjak und Nikola Bilyk. „Er ist jemand, der unsere Werte vertritt und verteidigt“, betonte Filip Jicha. Rune Dahmke ist der erste gebürtige Kieler, der dieses Amt übernahm. „Ich kann immer noch nicht in Worte fassen, was mir diese Ehre bedeutet“, sagte der 32-Jährige. „Ich bin mit dem Verein aufgewachsen und habe als kleiner Junge zu den Spielern hochgeschaut.“ So ähnlich ergeht es nun dem frischgebackenen U19-Weltmeister Rasmus Ankermann, der nun erste Profi-Erfahrungen sammelt.

