Der THW Kiel hoffte im Sommer, an die starke Rückrunde der letzten Serie anknüpfen zu können, als er den DHB-Pokal ergatterte, sich als Bundesliga-Zweiter wieder für die EHF Champions League qualifizierte und im höchsten europäischen Wettbewerb Platz drei erreichte. Allerdings mussten die „Zebras“ zunächst ohne Rückraumass Sander Sagosen (Fraktur im Sprunggelenk) sowie Kreisläufer und Abwehrstütze Hendrik Pekeler (Riss der Achillessehne) auskommen. Manch einer fragte sich: Ob das Potenzial auch ohne die beiden ausreicht? Schon der Super Cup zum Auftakt war ein Gradmesser: Der THW errang zum dritten Mal in Folge diesen kleinen Titel – das aber immerhin gegen den SC Magdeburg. In der LIQUI MOLY HBL gab es nur zwei Ausreißer: in Berlin und gegen Lemgo. Jetzt sind die Ballwerfer aus der Landeshauptstadt Tabellenführer und stehen vor der Herbstmeisterschaft – zumindest ein Punkt im 107. Landesderby ist allerdings Bedingung.
Breiter Kader mit Veränderungen
Inzwischen sind Sander Sagosen und Hendrik Pekeler wieder zurückgekehrt – früher als erwartet. So kann der THW eine gewachsene Mannschaft aufbieten. Mit Ersatzkeeper Dario Quenstedt und Abwehr-Spezialist Pavel Horak waren nur zwei Spieler abgewandert. Vier neue Spieler wurden im Sommer vorgestellt. Der Norweger Petter Øverby vergrößerte die Riege der Kreisläufer und Defensivspieler. Er kennt die Bundesliga ebenso bestens wie der Tscheche Tomas Mrkva, der als Nummer zwei hinter Weltklasse-Keeper Niklas Landin verpflichtet wurde und in der nächsten Saison mit dem Franzosen Vincent Gerard das Gespann bilden soll. Zudem machten die Kieler das Rennen um die jungen Schweden Karl Wallinius und Eric Johansson, der allerdings einen Mittelhandbruch erlitt und derzeit fehlt. Außerdem müssen Rechtsaußen Sven Ehrig (Kreuzbandriss) und Linkshänder Steffen Weinhold (Kreuzbandanriss) pausieren. Yannick Fraatz (Bergischer HC) wurde auf dem rechten Flügel für den Rest der Saison als Backup zum schwedischen Routinier Niclas Ekberg verpflichtet.