Das 106. Landesderby

- Das Rennen um einen Königsklassen-Platz

Die EHF Champions League ist für die SG Flensburg-Handewitt in dieser Saison seit Donnerstagabend abgeschlossen. Nun geht es um einen Platz in der nächsten europäischen Königsklasse. Dazu braucht die SG im 106. Landesderby, das gleichzeitig das 500. SG Heimspiel in der FLENS-ARENA ist, am Sonntag einen Sieg gegen den THW Kiel. Anwurf ist um 14 Uhr.

Während der SC Magdeburg enteilt ist und mit größter Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal seit 2001 die deutsche Meisterschaft einfahren wird, kommen für den zweiten Platz, der ebenfalls die Teilnahme an der EHF Champions League garantiert, drei Vereine in Frage: der THW Kiel (48:10), die Füchse Berlin (48:12) und die SG (46:12). Allein diese Konstellation verdeutlicht, was am Sonntag auf dem Spiel steht. Und das gegen einen immens starken Gegner. „Es kommt ein richtiger Brocken auf uns zu“, weiß SG Coach Maik Machulla. „Der THW ist nach Barcelona die nächste Weltklasse-Mannschaft. Und wenn es mal brennt in der Abwehr, dann ist es Niklas Landin, der beste Torwart der Welt, der rettet.“ Aber: Es ist nicht der THW, sondern die SG, die als einziger Bundesligist seit 2010 immer in der höchsten europäischen Kategorie unterwegs war.

Eine große mentale und körperliche Herausforderung
Zwar zog sich am Donnerstag, beim knappen, aber ausreichenden THW-Sieg über Paris, Kreisläufer Hendrik Pekeler einen Riss der Achillessehne zu, die Gäste werden dennoch über einen breiteren Kader als die SG verfügen. Der Rückraum ist weiterhin ebenso hochklassig wie schlank besetzt. Auf Linksaußen musste Emil Jakobsen wegen eines grippalen Infekts passen, während sich Hampus zurückmeldete. „Es ist ein Wahnsinn, was uns in den letzten beiden Jahren immer wieder passiert“, sagt Maik Machulla. „Da steht man morgens auf, ahnt nichts Böses, und dann fehlt schon wieder ein Spieler. Wir bewegen uns seit Monaten auf ganz dünnem Eis.“ Zu allem Überfluss landete der SG Clan am Freitagnachmittag mit gut einstündiger Verspätung in Hamburg und konnte erst dann die heimische Regeneration einleiten. Am Samstag steht eine Übungseinheit auf dem Programm. „Es wird eine Herausforderung, körperlich und mental wieder die nötige Bereitschaft herzustellen. Wir werden alles reinwerfen, um ein perfektes Spiel abzuliefern“, glaubt Maik Machulla. Emotional laufen die Akteure schon jetzt wieder auf Hochtouren. „Wir kriegen neue Energie, weil wir gegen Kiel spielen“, ist sich Kevin Møller sich. „Und noch mehr Energie bekommen wir, weil wir vor unseren eigenen Zuschauern spielen.“ Die „Hölle Nord“ ist seit Wochen restlos ausverkauft – wie es sich gehört für ein Landesderby.