Das 104. Landesderby

- SG mit überschaubarem Kader

Wenn am Samstag um exakt 18.07 Uhr in der FLENS-ARENA das 104. Landesderby angepfiffen wird, fehlen beim Schleswig-Holstein-Klassiker erstmals die Zuschauer. Brisant bleibt es aber zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel: Es geht um wichtige Punkte im Rennen der LIQUI MOLY HBL.

Gerne würden die Gastgeber diesen Saison-Höhepunkt mit einem kompletten Kader bestreiten. Die Realität ist eine andere. Neben den verletzten Akteuren dürften auch Simon Hald und Mads Mensah fehlen. Ihre Tests fallen weiterhin negativ aus, die von den Gesundheitsämtern angeordnete Quarantäne endet aber erst nach Samstag. „Es war sehr übersichtlich beim gestrigen Training, die Mannschaft stellt sich von allein auf“, berichtet SG Coach Maik Machulla. „Wir müssten das Beste aus der Situation machen, was nichts Neues für uns ist. Die ganze Saison waren wir schon gezwungen, den Kader immer wieder umzustellen und Lösungen zu finden.“ Im Derby werden nur Tor und Außen doppelt besetzt sein. Am Kreis steht Johannes Golla allein auf weiter Flur. Auch im Rückraum regiert ein Aufstellungs-Automatismus. Als Ergänzungen dabei sind Youngster Magnus Holpert und wohl auch Alexander Petersson. Der routinierte Linkshänder mischte in der Donnerstag-Übungseinheit mit. Es fehlt die Spielpraxis, was aber auch die Teamkameraden betrifft: Die SG hat seit 20 Tagen nicht mehr gespielt.

Derby deutschlandweit im Free-TV
Erstaunlich: Das letzte Derby in der FLENS-ARENA datiert vom 8. September 2018. Die SG siegte vor 6300 Zuschauern mit 26:25. Damals wie heute geht es um wichtige Punkte in der Meisterschaft. „Wir wollen eine sportliche Entscheidung und keine am grünen Tisch“, betont Maik Machulla und stellt zugleich klar: „In diesem Jahr geht es nicht nur um Platz eins und zwei, es geht generell um den Handball. Wir wollen stattfinden und uns präsentieren.“ Diesmal garantiert die ARD sogar eine deutschlandweite Übertragung im Free-TV. Auch beim THW fehlt höchstwahrscheinlich ein absoluter Leistungsträger: Niklas Landin, der Weltklasse-Keeper, der im Schlussspurt einer Partie schon oft den Unterschied personifizierte. Ohne hin schlug der THW am Mittwoch den SC DHfK Leipzig mit 31:21 und schob sich an die Spitze. „Dieses Spiel hat eine relativ geringe Aussagekraft“, findet Maik Machulla. „Die Leipziger waren mit einer halben A-Jugend-Mannschaft angereist.“ Kurz vor der Pause stand Mattias Andersson für eine paar Minuten im Kasten. Der fast 43-jährige Schwede, der derzeit Dario Quenstedt unterstützt, war 2018 mit der SG deutscher Meister geworden.