Dänischer Hattrick?

- Sechs SG Spieler mit dänischem Team zur Weltmeisterschaft

Dänemark ist in den letzten Jahren das Nonplusultra im Welthandball. 2019 und 2021 ging der Titel des Weltmeisters in dieses kleine skandinavische Königreich. Einen Hattrick, also drei Triumphe in Folge, gab es in der Historie dieses globalen Großturniers noch nicht. Bei der historischen Mission mischen nicht weniger als sechs Akteure der SG Flensburg-Handewitt mit.

Sechs Dänen durften sich am Tag nach dem triumphalen 107. Landesderby gleich noch einmal freuen: Die Nominierung für die Weltmeisterschaft in Schweden und Polen traf ein. In recht schlichter Form per E-Mail, aber doch mit erlösender Wirkung. „Man kann nichts erwarten, aber ich hatte darauf gehofft“, sagte Simon Hald. Auch Kevin Møller war die Tage zuvor etwas unruhig gewesen. „Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob zwei oder drei Torhüter dabei sein würden“, verriet der Keeper. „Jetzt stehe ich da mit Niklas Landin allein.“ Der Montag war trainingsfrei. Tags darauf standen der Kreisläufer und der Torwart zusammen mit den anderen und plauderten über die Ereignisse, die sich für Januar ankündigen würden. Mads Mensah war zur Stelle. Ebenso Emil Jakobsen, Johan Hansen und Lasse Møller, der nach dem vielen Pech der jüngeren Vergangenheit nun endlich sein erstes Großturnier bestreiten soll. „Wenn ich einen Höhepunkt mit der dänischen Nationalmannschaft nennen müsste“, sagte Johan Hansen, „dann war das 2019 die Gold-Medaille bei der WM in unserem Land.“ 2021 folgte in Ägypten die Titelverteidigung. Und nun der Hattrick? „Das ist noch Hoffnung und Traum“, warf Kevin Møller ein. „Wir wissen, wie schwer es werden wird, denn nach nur einem schlechten Spiel kann alles vorbei sein.“

Vorbereitung ohne Härtetest
Gleich nach Neujahr traf sich das Danebrog-Team zur Vorbereitung. Die Dänen spielten zwei Mal gegen Saudi-Arabien, und zwar in Odense und Kopenhagen. Der Gast war allerdings kein wirklicher Widersacher und unterlag mit 16:43 sowie 27:41. Im Fokus stand denoch das Studium anderer Spielsysteme, die nur außerhalb von Europa gängig sind. Denn in der Vorrunde trifft die dänische Truppe nach dem europäischen Underdog Belgien (13. Januar) auf die „Exoten“ Bahrain (15. Januar) und Tunesien (17. Januar). „Wenn man auf diese Gruppe schaut, dann sind wir sicherlich der Favorit“, glaubt Simon Hald.

Dänische Heimspiele in Schweden
In jedem Fall dürfen die dänischen Handballer in Malmö auf eine große Unterstützung ihrer Fans hoffen. „Malmö wird eine dänische Festung“, glaubt Kevin Møller. „Wir sind ja wie Deutschland eine stolze Handball-Nation.“ Allerdings gibt es auch den sportlichen Offenbarungseid von 2020, als die Dänen bei der Europameisterschaft als Weltchampion auftraten, aber nach nur drei Spielen in Malmö alles vorbei war. „Wir hoffen, daraus gelernt zu haben“, sagt Mads Mensah. Das Rückraumass und Rechtsaußen Johan Hansen sind die beiden einzigen aus dem SG Sextett, die vor drei Jahren das Desaster hautnah erlebt hatten. Alle anderen waren in ihrer Entwicklung noch nicht so weit oder verletzt.

Zum weiteren Turnierverlauf
Die Dänen würden in der Hauptrunde in Malmö bleiben und es dann mit Kroatien und Ägypten zu tun bekommen. Für das Viertelfinale müssten sie nach Stockholm. Wenn sie ihre Hauptrunde gewinnen sollten, müssten sie nicht mehr umziehen. Als Zweiter würde eine einmalige Stippvisite in Danzig drohen. In jedem Fall wird der traditionell starke Einfluss der SG eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Championat sein. Das weiß auch Nikolaj Jacobsen. „Es ist für uns einfach ein Vorteil, dass sie sich aus ihrer Vereinsmannschaft so gut kennen, weil sie dadurch die Spielweise des anderen noch besser verstehen“, erklärt der Nationalcoach.