Bodenständige Identität

- Was tut sich bei der Marketingabteilung der SG?

Im Marketing der SG Flensburg-Handewitt ist es ein eiserner Grundsatz: Bis März sind die weiteren Aussichten mit den Bestandspartnern zu klären, dann beginnt die Akquise von Neukunden. In Corona-Zeiten ist alles anders. Gerade als der Blick nach vorn gehen sollte, stoppte das Virus den Spielbetrieb, der letztendlich abgebrochen werden musste. Inzwischen fliegt seit vier Monaten kein Ball mehr durch die FLENS-ARENA. „Die Saison 2019/20 konnten wir aus Marketing-Sicht relativ gut abschließen, die nächste Spielzeit aber wird wohl die schwerste seit langer Zeit“, sagt Jan von der Wehl.

Der 32-Jährige arbeitet seit 2013 für die SG, rückte Anfang 2019 an die Spitze der Marketingabteilung. Er weiß, wem die SG das bislang recht gute Zwischenfazit zu verdanken hat: den Fans, dem Publikum und den Unternehmen der Region. Obwohl 25 Prozent der Spiele nicht mehr ausgetragen wurden, verzichteten fast alle Zuschauer auf eine Rückzahlung. Auch seitens der wirtschaftlichen Partner trudelten kaum Regressforderungen ein. „Wir erleben eine sehr hohe Solidarität und Loyalität“, beobachtet Jan von der Wehl. „Das bodenständige und familiäre Fundament der SG hat sich einmal mehr bewährt.“ Das Image der SG als sportlicher Botschafter der Region ist dabei gewiss hilfreich.

Die Bedürfnisse der Partner
Der Marketingleiter führt derzeit viele Gespräche per Telefon oder Video-Konferenz, um die Befindlichkeiten bei den Partnern auszuloten. Inzwischen wird immerhin zum Oktober der Re-Start des Spielbetriebs anvisiert. Bis vor Kurzem musste auch abgeklopft werden, ob eine Unterstützung auch denkbar wäre, wenn erst im Januar wieder vor Zuschauern gespielt werden dürfte und erst dann effektiv mit der SG geworben werden kann. Natürlich funktioniert auch die Gegenrichtung. „Wir gehen mehr als sonst auf die Bedürfnisse unserer Partner ein“, erklärt Jan von der Wehl. „Wir möchten individuelle Pakete kreativ gestalten, sodass beide Seiten von einer gelebten Partnerschaft profitieren können. Gerade jetzt in dieser Zeit ist gegenseitiges Vertrauen besonders wichtig für eine fundierte Zusammenarbeit.“

Lars Christiansen als Koordinator und Türöffner
Eine wichtige Rolle soll Lars Christiansen einnehmen. Die SG Legende fungiert als Bindeglied zwischen Mannschaft und Geschäftsstelle. Er koordiniert die Einsätze der Spieler bei Marketing- oder PR-Terminen. Die Handballer sind längst für die besonderen Erfordernisse der aktuellen Situation sensibilisiert. Lars Christiansen verfügt zudem über ein ungeheures Netzwerk. Gerade in Dänemark ist er ein Handball-Gesicht, das der SG Türen öffnen kann. „Seine Rückkehr zur SG ist für den Vertrieb in Dänemark eine der besten Personalien seit Jahren“, findet Jan von der Wehl. „Sie steht auch für seine Verbundenheit mit dem Verein, für den er einst 14 Jahre spielte.“

Saison im Zeichen des Jubiläums
Die SG in der heutigen Form besteht seit 30 Jahren, in denen viel erreicht und der Handball sich einen enormen Stellenwert in der Region aufbaute. Das Jubiläum sollten ursprünglich viele Aktionen flankieren. Einige werden nach und nach anlaufen. So wurde auch ein besonderes Trikot aufgelegt, um diese erfolgreiche Historie gebührend zu feiern – inklusive einiger historischer Elemente. Darauf abgebildet sind die Logos der Trikotpartner, die der SG schon sehr lange die Treue halten. Strategie und Plan sind das Rüstzeug in der Marketing-Abteilung. Vor wenigen Tagen traf sich Jan von der Wehl mit einem potenziellen Sponsor vor der FLENS-ARENA. Der Blick geht nach vorn.