Zeitreserve eingeplant
Auswärtsspiele „unter der Woche“ sind eine Herausforderung für Fans, erfordert es im Vergleich zu Heimspielen doch noch mehr Aufwand, um Hobby und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Umso erfreulicher war es, dass sich am vergangenen Donnerstag 20 Fans im Bus auf den Weg nach Hannover gemacht haben. Hinzu kamen noch etliche SG Anhänger im Privat-PKW aus den verschiedenen Himmelsrichtungen.
Mit guter Laune los
Bereits um 12 Uhr startete der Wikinger-Bus in Flensburg, was in Anbetracht der „nur“ rund 300 km bis zur TUI-Arena und dem Spielbeginn um 19 Uhr zunächst einmal sehr großzügig klingt, doch wer die Baustellen und damit verbundenen Staus auf der A7 kennt, ahnt, dass man solche Zeitreserven benötigt. Da es SG Fans bekanntlich nicht nur in Flensburg gibt, wurden unterwegs auch die üblichen Sammelstellen in Schuby, Neumünster sowie Hamburg angefahren und die restlichen Mitreisenden an Bord genommen. Geburtstagskind Hans-Jürgen spendierte einen Umtrunk und erhielt im Gegenzug von der gesamten Gruppe das obligatorische Geburtstagsständchen.
Wir kamen gut voran und so wurde in der Lüneburger Heide eine ausgiebige Mittagspause eingelegt, bei der leckere Wraps und Frikadellen vom Apfelsinchen ihren Teil zur guten Laune beitrugen. Inhaber Thomas van Zoest hatte es sich hierbei nicht nehmen lassen, einen Teil der Verpflegung zu sponsern, um seine Anerkennung der Fanunterstützung zu zeigen. Danke!
Gelungene Völkerverständigung
Dass Handballreisen zur Völkerverständigung beitragen, bewies sich ebenfalls an diesem Rastplatz. Neben unserem Bus parkte ein Wohnmobil aus St. Gallen. Das „SG“-Kennzeichen erfreute so einige Fans und wurde prompt fotografiert. Die Schweizer Urlauber waren hiervon zunächst etwas irritiert, doch nach einem Blick auf unsere Trikots bzw. das Vereinslogo war das Eis gebrochen und man kam ins Gespräch. Die Dame im blau-weiß gestreiften Pulli wünschte uns viel Erfolg und versprach, am Abend die Daumen zu drücken. Schade, dass es nichts geholfen hat. Im Rückblick ist es fast schade, dass wir ihr nicht von unserem Schweizer Linksaußen berichten konnten…
Da sich auf der A7 zwei lange Staus gebildet hatten, verließ unser Busfahrer vorausschauend die Autobahn und fuhr mit uns quer durchs Land. Eine weise Entscheidung, denn obwohl sich hierdurch die Fahrstrecke verlängerte, vermieden wir den nervenzehrenden Stillstand auf der Autobahn und kamen pünktlich um kurz nach 18 Uhr an der Halle an.
Wiedersehen mit alten Freunden
An den Verpflegungsständen in der Halle ergaben sich freundliche Gespräche mit den TSV-Fans und es wurde fröhlich gefachsimpelt. Im Laufe der Jahre lernt man fast überall Leute kennen und freut sich auf das Wiedersehen. Hannover ist da keine Ausnahme und so gab es ein großes Hallo, als Silke und Melanie in ihren TSV-Trikots bei uns zum Klönschnack auftauchten. Die beiden Dänemark-Fans haben durchaus große Sympathien für die SG und waren auch schon zu Partien der VELUX EHF Champions League in der FLENS-ARENA, um unseren Verein zu unterstützen. Am Donnerstag wird Silke übrigens mit ihrer Familie beim Pokalspiel anwesend sein, dann aber natürlich im TSV-Trikot.
Voller Gästeblock
Im Gästeblock hatten sich rund 50 SG Fans eingefunden und so konnten wir Maik und seine Männer von Beginn an lautstark unterstützen. Über weite Strecken lief die Partie ganz in unserem Sinne und wir nahmen durchaus lächelnd zur Kenntnis, dass – wie schon beim Nordderby – die Halle immer leiser wurde, je besser die SG spielte. Schade ist, dass in Hannover, genau wie bei vielen anderen Vereinen, der Hallensprecher immer mehr zum Jahrmarktschreier wird. Es geht doch um Sport und nicht um ein Event!? An dieser Stelle ein Lob an Holzi und York, die ihren Job deutlich sympathischer wahrnehmen. Positiv fiel uns der TSV-Hallensprecher jedoch in der Pause auf, als er Geburtstagskind Hans-Jürgen gratulierte. Bis zum Ende unserer Fahrt blieb ungeklärt, wer ihm diesen Hinweis gegeben hatte…
Lange Diskussionen auf der Rückfahrt
Am Ende der Partie jubelten aus unserer Sicht leider die falschen Spieler und – wie augenscheinlich auch unsere Mannschaft – haderten wir mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen. Dass vermeintlich gleiche Situationen ungleich bewertet wurden, sorgte für einen bitteren Nachgeschmack und so wurde auf der Rückfahrt noch lange diskutiert. Eine Nachricht von Maik Machulla inklusive eines Dankeschöns für die Unterstützung löste spontanen Applaus aus und bestätigte einmal mehr das typische SG Zusammengehörigkeitsgefühl von Mannschaft und Fans.
Gemeinsam wir!
Sicherlich hatten wir uns diese Auswärtsfahrt zur TSV Hannover-Burgdorf ein wenig anders vorgestellt und auf eine fröhlichere Rückfahrt gehofft, aber wie heißt es so treffend „Wir gewinnen mit unserer Mannschaft und wir verlieren mit unserer Mannschaft.“ Und so werden wir auch am 13. Oktober in Minden dabei sein und nicht nur die leckere Currywurst genießen, sondern erneut unsere Mannschaft nach Kräften unterstützen und am Ende hoffentlich gemeinsam jubeln.