A-Jugend nimmt Fahrt auf

- Nachwuchs-Bundesliga startet dieses Wochenende

2019 verwandelte sich die Handewitter Wikinghalle in den Meistertempel, 2020 wurde die A-Jugend der SG Flensburg-Handewitt nach Abbruch der Saison zusammen mit den Füchsen Berlin zum erneuten Titelträger erklärt. Wird nun der Hattrick komplettiert?

Im SG Lager regiert – zumindest vorerst – die Bescheidenheit. „Von der Corona-Pause waren die Leistungszentren, die bis zu fünf Mal die Woche trainieren, besonders betroffen“, erklärt SG Coach Michael Jacobsen. „Ich erwarte, dass die Leistungsunterschiede zu den eher am Breitensport orientierten Vereinen kleiner sein werden als sonst.“ Im März hatte der Nachwuchssektor seine Schützlinge nach Hause geschickt – mit individuellen Übungsplänen. Fast alle seien in guter Verfassung zurückgekehrt, sagt Michael Jacobsen. „Das sieht man daran, dass wir nun keine Verletzungen haben, die aus einer Überlastung resultieren.“ Im Juni fand der Kader für Laufen und Kraft-Training zusammen. Im Juli war Sommerpause, ab August wurden in das Training zunehmend Kontakt und Ball integriert. Für Testspiele fuhr der SG Tross nördlich der Grenze nach Dänemark, wo die Vorschriften für sportliche Wettkämpfe nicht so limitierend aufgestellt wurden.

Unveränderter Modus
Am Modus der Jugend-Bundesliga hat sich nichts geändert. Die Staffel Nord umfasst sieben Spiele in einer Grundrunde. Dann – so hofft der SG Clan – reicht es zumindest für Platz vier, der zur Teilnahme an der Meisterrunde und weiteren 14 Spieltagen qualifiziert. Die Unwägbarkeiten werden aber größer sein als in einer normalen Spielzeit. So kann ein Klub bei fünf Akteuren in Corona-Quarantäne eine Partie nicht absagen, sondern erst ab Spieler Nummer sechs. „Was soll ich machen, wenn wir auf zwei Torhüter und zwei Rückraumakteure verzichten müssen?“, fragt Michael Jacobsen. „Wenn es so kommen sollte, müssen wir nicht mehr über einen Spitzenplatz reden.“ Außerdem beobachtete der Trainer, dass das spielerische Niveau vom März noch längst nicht erreicht wurde: „Können und Automatismen – das zeigten die Testspiele – sind noch nicht in der gewohnten Form vorhanden.“

14 Spieler plus B-Jugendliche
Das Kern-Aufgebot basiert auf 14 Spieler der Jahrgänge 2002 und 2003. Einziger externer Neuzugang ist Frederik Adam, ein Linksaußen aus Bad Schwartau. Die Akteure sollen zum großen Teil auch beim Junior-Team in der Männer-Oberliga zum Einsatz kommen. Je nach Entwicklung und Beanspruchung der Akteure im Stammkader, werden häufiger einige B-Jugendliche des Jahrgangs 2004 aufrücken. Die Heim-Premiere steigt am 3. Oktober mit dem Landesderby gegen den THW Kiel. Bei Redaktionsschluss war nicht klar, ob dann Zuschauer in die Wikinghalle gelassen werden. Ein erstes Hygiene-Konzept sah ein Spiel ohne Publikum vor.