35:35 – schon wieder ein Remis

- SG gab in letzten Sekunden den Sieg aus der Hand

Auch im zweiten Spiel gegen Fenix Toulouse konnte die SG Flensburg-Handewitt nicht gewinnen und musste sich nach einem 0:3-Negativlauf in der Schlussphase mit einem 35:35 (19:17) begnügen. Die gute Nachricht: Die SG bleibt Spitzenreiter der Hauptrunden-Staffel IV und kann am nächsten Dienstag mit einem Unentschieden oder Sieg über den VfL Gummersbach das Viertelfinal-Ticket in der EHF European League lösen. Die besten Torschützen in Toulouse waren für die SG Lukas Jørgensen (9), Aksel Horgen (6) und Niclas Kirkeløkke (5).

Als sich die Mannschaft direkt vor dem Anpfiff noch einmal an der Bank mit den Trainern traf, war der Spieler-Pulk doch überschaubarer als sonst. Nach Kay Smits erkrankten auch Emil Jakobsen und Johan Hansen. So standen auf dem Spielbericht tatsächlich nur zwölf Spielernamen. Angesichts einiger weiterer Wehwehchen stellte sich die erste Sieben fast von allein auf. Zum Glück war Kevin Møller sofort ein Rückhalt hinter der 6:0-Abwehr: fünf Paraden in den ersten zehn Minuten. August Pedersen traf zum 7:3. Auch von der anderen Außenposition war die SG gefährlich. Aksel Horgen erhöhte mit einem Doppelschlag auf 9:4. Die Gastgeber bauten ihre anfängliche Nervosität ab, verkürzten auf 8:10 und hatten sogar die Chance zum Gegenstoß. Fenix-Linkshänder Uros Mitrovic erwischte Simon Pytlick mit der Hand im Gesicht und kassierte die rote Karte. Eine Schwächung für Toulouse nach nur einer Viertelstunde! Kurz darauf kam Lasse Møller in die Partie und traf zum 13:9. Zwischenzeitlich musste August Pedersen behandelt werden, sodass die SG für drei Angriffe auf zwei Kreisläufer setzen musste. Hinten waren die Gäste nicht mehr so konsequent, vorne aber von allen Positionen gefährlich. Mit einer 19:17-Führung ging es zur Halbzeit-Besprechung.

Hohes Tempo bis in die Schlussphase
Mit Wiederbeginn kam Toulouse erstmals auf einen Treffer heran. Lukas Jørgensen glänzte zwar weiterhin mit einer hundertprozentigen Quote und auch Aksel Horgen legte nach, doch nach 35 Minuten war wieder alles offen: 21:21! Geschockt war die SG keineswegs. Simon Pytlick antwortete postwendend, dann rundeten zwei Distanzwürfe einen 3:0-Lauf ab. Die Hausherren operierten nun vielfach mit sieben Angreifern und entfachten einen wilden Tanz mit ständig wechselnden Ausgangssituationen. Beim 26:25 feierte das Publikum die erste eigene Führung des Abends. Es blieb ein Unikat. August Pedersen traf zum Ausgleich, dann konterte Aksel Horgen zum 27:26 für die SG. Niclas Kirkeløkke machte mit seinem fünften Tor die 30 voll. Eine Ausbeute, die bei diesem Offensiv-Feuerwerk natürlich nicht ausreichte. Die SG machte weniger technische Fehler als der Kontrahent. Eine Frage war aber auch, ob angesichts des schmalen Kaders die Kraft reichen würde, zumal Toulouse nun extrem offensiv verteidigte. Lukas Jørgensen legte den Ball vom Kreis per Dreher zum 34:32 in die Maschen und hatte nur 20 Sekunden später den Ball erneut in der Hand. Zwei Minuten vor Schluss hatte der Gast drei Tore Vorsprung. Jim Gottfridsson kam nun ganz frisch in die Partie. Es reichte nicht, da sich die SG in den letzten 22 Sekunden zwei Tore einfing. Aber immerhin: Am kommenden Dienstag hat die Truppe von Aleš Pajović alles selbst in der Hand.

Fenix Toulouse – SG Flensburg-Handewitt  35:35 (17:19)
Fenix Toulouse: Lettens (8 Paraden), Belkaied (3/1 Paraden) – Giraudeau (1), Feuchtmann (3), Nyembo (6), Doniecki, Jarry, Marmier, Robert (1), Kempf (2), Diallo (1), Käll (3), Mitrovic (2), Kojadinovic (4), Ilic (10/5), Mindegia (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (2 Paraden), K. Møller (7 Paraden – Pytlick (4), Golla (4), Kirkeløkke (5), Mensah (1), Gottfridsson, Jørgensen (9), Horgen (6), Pedersen (4/1), L. Møller (2)
Schiedsrichter: Bozhinovski/Nachevski (Nordmazedonien); Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Mitrovic 2, Kojadinovic 2 – Jørgensen 4, L. Møller 2); Rote Karte: Mitrovic (17., Foulspiel); Siebenmeter: 5/5:2/1 (Pedersen scheitert an Belkaied); Zuschauer: 3000
Spielverlauf: 0:1 (1.), 1:3 (5.), 3:4 (8.), 3:7 (11.), 4:9 (13.), 6:9 (14.), 8:10 (18.), 8:12 (19.), 10:13 (20.), 12:14 (24.), 13:16 (26.), 15:17 (27.), 16:19 (29.) – 18:19 (31.), 18:21 (32.), 21:21 (35.), 21:24 (37.), 22:25 (39.), 26:25 (43.), 26:27 (44.), 28:28 (46.), 29:29 (48.), 29:31 (51.), 31:31 (52.), 31:33 (54.), 32:35 (58.)