Die erste Qualifikation.In der Serie 1993/94, erstmals mit Jan Holpert im Tor, wurde die SG Vize-Pokalsieger und Bundesliga-Vierter. So gut war die SG bis dahin noch nie gewesen. Einen Startplatz in einem der Europapokale bedeutete das dennoch nicht. Zwölf Monate später die nächste Chance: Am 9. April 1995 hatten die Nordlichter es selbst in der Hand. Beim letzten Bundesliga-Spiel in der Handewitter Wikinghalle überhaupt drehten Markus Hochhaus, Jan Eiberg Jörgensen, Matthias Hahn und der Rest der Mannschaft auf und schlugen Bayer Dormagen mit 27:19. Nach Abpfiff wankte die Polonäse durch die Wikinghalle. Kapitän Holger Schneider versprach: „Wir holen den Europapokal!“
Die Premiere. Am 7. Oktober 1995 begann im nördlichen Schleswig-Holstein eine neue Zeitrechnung. Erstmals bestritt ein Handball-Team aus dem Flensburger Raum eine Partie in einem europäischen Wettbewerb. Gegner SKAF Minsk trat das Heimrecht ab, legte den gesamten Weg aus Osteuropa im Reisebus zurück und holte sich zwei glatte Niederlagen ab. In den nächsten Runden des EHF-Cups folgten Nachbar Kolding IF und ASKI Ankara, ehe sich im Halbfinale BM Granollers als zu stark erwies.
Die Titel. Im Halbfinale der Saison 1996/97 konnte sich gegen BM Granollers revanchiert werden. Die finale Angelegenheit wurde zum deutsch-dänischen Treffen. Das Hinspiel in Kopenhagen gewann Virum Sorgenfri mit 25:22. In der heimischen Fördehalle spielte sich die SG am 19. April 1997 in einen Rausch und demontierte den dänischen Widersacher mit 30:17. Die SG hatte den EHF-Cup gewonnen. Trainer Anders Dahl-Nielsen sagte: „Wenn man einen Titel gewinnt, dann schreibt man Geschichte.“ Es folgten der City-Cup (1999) und der Europacup der Pokalsieger (2001), der 2012 ein weiteres Mal nach Flensburg ging. In jüngerer Zeit gesellten sich die EHF Champions League (2014) und zwei Mal die EHF European League (2024, 2025) hinzu.
Triumph in der EHF Champions League. Im Halbfinale ein episches Siebenmeterwerfen gegen Barcelona, tags darauf das Endspiel gegen den THW Kiel. Am 1. Juni 2014 hob sich die SG mit einem 30:28-Erfolg über den Landesrivalen auf den europäischen Handball-Thron. Zwei weitere Male war die SG in der EHF Champions League einer der beiden Finalisten – als es noch Hin- und Rückspiel gab. Man zog allerdings gegen den RK Celje (2004) und den THW Kiel (2007) jeweils knapp den Kürzeren.
Viele Nationen. Die SG hat bislang in 28 Nationen gespielt – von Island bis Israel, von Portugal bis Russland. Das bislang letzte neue Reiseziel war am 24. Oktober 2023 Podgorica, die Hauptstadt von Montenegro. Der Gegner dort hieß Lovcen Cetinje.
Ungewohnte Heimspiele. Am 7. November 2004 gab es eine Premiere für die EHF: Erstmals wich ein Klub für ein Heimspiel ins Ausland aus. Da die heimischen Hallen belegt waren, trug die SG ihr letztes Gruppenspiel der EHF Champions League gegen Tatran Presov im 50 Kilometer entfernten dänischen Haderslev aus. Der damalige SG Gesellschafter Manfred Werner musste die EHF erst einmal überzeugen: „Wenn es in anderen Europacup-Wettbewerben möglich ist, dem Gegner das Heimrecht abzukaufen, dann müsste es auch möglich sein, aus hallentechnischen Gründen ein Heimspiel im benachbarten Ausland auszutragen.“ So sahen 2200 Zuschauer einen 38:30-Sieg der SG auf ungewohntem Terrain. Zuvor hatte die SG einige Male nicht reisen müssen, da Gegner aus Weißrussland, Griechenland oder Slowenien auf ihr Heimrecht verzichtet hatten.
Ausgefallene Spiele. Im März 2020 sollte die SG im Achtelfinale der EHF Champions League eigentlich gegen Montpellier HB spielen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Saison allerdings abgebrochen. Eine Saison später konnten in der Gruppenphase nur elf der 14 Spiele ausgetragen werden. Das Heimspiel gegen Vardar Skopje und die Auswärtspartie beim FC Porto wurden jeweils mit 0:2 Zählern gewertet. Als die Auswärtspartie in Szeged zum zweiten Mal wegen eines ungarischen Corona-Falls abgesagt wurde, gingen die Punkte nach Flensburg.
Die Rekordspieler. Die meisten internationalen Einsätze für die SG bestritten Lasse Svan (170), Jim Gottfridsson (144), Thomas Mogensen (142), Lars Christiansen (128), Holger Glandorf (127) und Tobias Karlsson (126). Die besten Torschützen sind Lars Christiansen (733/248), Lasse Svan (596/8), Anders Eggert (575/273), Holger Glandorf (491) und Thomas Mogensen (478/1).