18 Jahre Norddeutschland

- SG trifft in Hamburg auf einen alten Bekannten

Am Sonntag ab 15 Uhr erlebt die DAIKIN HBL das nächste Nordduell. Der HSV Hamburg empfängt die SG Flensburg-Handewitt. An der Seitenlinie wird sich ein Akteur aufhalten, der auch den anderen Verein mehr als nur kennt: Blazenko Lackovic. Der 43-jährige Kroate ist heute Co-Trainer der Hamburger, von 2004 bis 2008 war er einer der Rückraumspieler bei der SG.

Vier Mal haben die HSV-Handballer in dieser Saison schon in der Barclays-Arena gespielt. Dennoch ist die Vorfreude auf den fünften Auftritt im größeren Ambiente groß. „So kurz vor Weihnachten wird eine besondere Stimmung herrschen“, glaubt Blazenko Lackovic. „Da brennt die Halle, gerade gegen eine Mannschaft wie Flensburg mit ihren vielen Stars und ihrer großen Klasse.“ Wenn man ihn so reden hört, spürt man, dass die SG für ihn einen etwas höheren Stellenwert hat als andere Gegner. Denn es gibt eine SG Vergangenheit, die sich auf die Jahre 2004 bis 2008 datieren und auf 165 Spiele mit 690 Toren taxieren lassen kann. „Ich habe die vier Jahre in Flensburg genossen, habe die Emotionen dort gespürt und kenne immer noch einige Leute“, erzählt Blazenko Lackovic. Mit Ljubomir Vranjes und Anders Eggert, heute Sportlicher Leiter und Trainer bei der SG, stand er sogar zwei Spielzeiten zusammen auf dem Spielfeld. Und auch im Umfeld der SG gibt es noch einige bekannte Gesichter. Blazenko Lackovic verspricht: „Einige Fans möchte ich in Hamburg ganz besonders begrüßen.“

Kniffliger Transfer im Jahr 2004
Vor 20 Jahren hatte die SG keinen einfachen Transfer zu wuppen. Zunächst bot der THW Kiel mit, dann sträubte sich der RK Zagreb, sein Rückraumass freizugeben. Damals hatte Blazenko Lackovic nicht gedacht, dass er so lange in Deutschland bleiben würde. Mit der SG gewann er 2005 den DHB-Pokal und kratzte an einigen weiteren Titeln, ehe er 2008 zum damals aufstrebenden HSV Hamburg wechselte und dort die deutsche Meisterschaft und sogar die EHF Champions League feierte. Nach zwei Jahren bei Vardar Skopje tauchte der Halblinke 2016 wieder in Schleswig-Holstein auf und spielte für den THW Kiel – aber nur eine Spielzeit. Dann half Blazenko Lackovic beim Wiederaufstieg der HSV-Handballer mit, beendete seine aktive Karriere und ist seit Sommer 2020 als Co-Trainer tätig. „Als Norddeutscher bin ich nun volljährig“, schmunzelt er. In der Tat: 18 Jahre lebt er jetzt im Norden, ist in Hamburg sesshaft geworden. Sportlich sind die Hanseaten nach dem turbulenten Frühling mit dem zwischenzeitlichen Lizenz-Entzug wieder in der Spur. „Es kann immer besser sein“, meint Blazenko Lackovic. „Die DAIKIN HBL ist wirklich hart, da fallen die Entscheidungen oft erst in der Crunchtime.“ Wird es gegen die SG auch so sein? Vor zwei Jahren gewann die SG hauchdünn mit 31:30, in der letzten Serie gelang ein glatter 41:30-Erfolg.

Splitter

Fernsehen. Das Spiel wird bei „Dyn Media“ übertragen.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der DAIKIN HBL geht es hier.
Schiedsrichter. Nils Blümel und Jörg Loppaschewski (Berlin).